UKSH FORUM Januar 2025
MEDIZIN UND WISSENSCHAFT
MEDIZIN UND WISSENSCHAFT
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und moderne Behandlungsansätze prägen die zukünftige Ausrichtung der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie, Campus Kiel. Innovative Therapien in der HNO
Klinikdirektorin Prof. Dr. Susanne Wiegand
Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Behandlung von Hörstörungen. Im Cochlea Implant Centrum Kiel-Schleswig werden seit über 30 Jahren Patientinnen und Patienten mit schwerem Hörverlust versorgt. Die technischen und therapeutischen Möglichkeiten für Hörim plantate sollen weiter ausgebaut werden.„Dank verschiedener implantierbarer Hörsysteme kön nen wir nahezu jede Art von Hörstörung behan deln, auch bei Patientinnen und Patienten, die von herkömmlichen Hörgeräten nicht ausrei chend profitieren“, erklärt Prof. Wiegand. Ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärz ten, Audiologinnen und Audiologen sowie Logo pädinnen und Logopäden gewährleistet dabei eine umfassende Rehabilitationsversorgung. Neben der Tumor- und Hörtherapie legt die Kli nik großen Wert auf die Rhinologie. Besonders die Behandlung chronischer Nasennebenhöh lenentzündungen, die rund zehn Prozent der Bevölkerung betreffen, gehört zu den Kern aufgaben der Klinik. Modernste endoskopische Operationstechniken und ein Navigationssystem ermöglichen hochpräzise Eingriffe. Darüber hin aus ist die HNO-Klinik Teil des Schleswig-Hol steinischen Allergiezentrums und bundesweit eines von nur 13 Zentren, das das Qualitätssie gel der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) trägt.
Auch in der Schlafmedizin bietet die Klinik innovative Lösungen an. In der Schlafsprech stunde wird neben der klassischen CPAP Therapie, bei der eine Maske die Atemwege offenhält, eine operative Alternative für die Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe angeboten. Die Stimulation der oberen Atem wege mittels eines sogenannten Zungen schrittmachers stellt eine wichtige Option für Patientinnen und Patienten dar, die eine Mas kenbeatmung nicht vertragen. Prof. Wiegand betont:„Diese Therapie ist evidenzbasiert und bietet vielen Menschen eine echte Alternative zur klassischen Behandlungsmethode.“ Neben den Schwerpunkten in der Tumor- und Hörtherapie ist die Klinik auch auf die Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen spezialisiert. Hier kommen moderne diagnos tische Verfahren wie die Speicheldrüsenendo skopie zum Einsatz, die eine präzise Erken nung und Therapie von Entzündungen und Tumoren ermöglichen. Prof. Wiegand erklärt: „Wir setzen auf spezialisierte Behandlungs methoden, um unseren Patientinnen und Pati enten eine umfassende Versorgung zu bie ten.“ Damit unterstreicht die HNO-Klinik ihre Rolle als verlässlicher Partner in der Region, der eine Vielzahl von Behandlungsoptionen bereitstellt.
Ärztinnen und Ärzte der HNO Klinik am Campus Kiel werden im „Shared Decision Making“ geschult, um Patientinnen und Patienten in einer gemeinsa men Entscheidungsfindung für die beste Therapieoption zu unterstützen.
Ein neues Kapitel für eine traditionsreiche Ein richtung: Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren heilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie, Campus Kiel, wird seit dem 1. Juni vergangenen Jahres von Prof. Dr. Susanne Wiegand geleitet. Die neue Direktorin hat sich zum Ziel gesetzt, die bestehenden Strukturen zu stärken und gleichzeitig innovative Therapie konzepte in die Patientenversorgung zu inte grieren. Dabei hebt sie besonders die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit hervor: „Durch den Austausch mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen können wir unsere Behandlungsangebote noch präziser auf die individuellen Bedürfnisse unse rer Patientinnen und Patienten zuschneiden.“ Ein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von
Kopf-Hals-Tumoren. Das zertifizierte Kopf Hals-Tumorzentrum der HNO-Klinik arbeitet eng mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) zusammen.Thera peutisch wird das gesamte Spektrum abgedeckt – von minimalinvasiven Laserinterventionen bis hin zu größeren Eingriffen mit plastischer Rekonstruktion. „Unsere modernen Diagnose- und Therapiemethoden ermöglichen es uns, Krebserkrankungen präziser und schonender zu behandeln“, erklärt Prof. Wiegand. Zudem haben Patientinnen und Patienten Zugang zu Studien und den neuesten Therapiemöglich keiten. Eine ganzheitliche Versorgung wird durch psychoonkologische Betreuung und die Anbindung an den Sozialdienst des UKSH sichergestellt.
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