UKSH FORUM Januar 2025
MEDIZIN UND WISSENSCHAFT
MEDIZIN UND WISSENSCHAFT
die der UV-Strahlung der Sonne am stärksten ausgesetzt sind.„Dazu zählen insbesondere der Kopf-Hals-Bereich, unbehaarte Kopfhaut oder der Handrücken”, so die Expertin.„Gefährdet sind Personen, die beruflich viel im Freien unterwegs sind, etwa im Straßenbau oder in der Landwirt schaft. Aber auch Freizeitsportler wie Segler sollten ihre Haut mit geeignetem Sonnenschutz gegen schädliche UV-Strahlen schützen.” Schwarzer Hautkrebs, das Melanom, ist die bösartigste Form der Hauttumoren. Ursächlich sind häufige Sonnenbrände, insbesondere in der Kindheit, aber auch im weiteren Lebensverlauf. Das gilt insbesondere für Menschen mit einem hellen Hauttyp. „Auch eine familiäre Vorbelas tung, also die Genetik, hat Einfluss auf die Ent stehung eines Melanoms”, so Prof. Gaffal. Das maligne Melanom ist gefährlicher, da es schnel ler Metastasen in verschiedenen Organen bildet als weißer Hautkrebs. Regelmäßige Früherkennung in der Hautarzt Praxis sei wichtig, mahnt die Ärztin. Werden Vor stufen von hellem Hautkrebs festgestellt, kön nen sie unter anderem dermatochirurgisch oder mittels spezieller Cremes entfernt werden. Eine späte Diagnose hingegen senkt die Heilungs chancen. „Aber auch für fortgeschrittene Sta dien von Hautkrebs mit einer vermehrten Größe und Tiefe des Tumors stehen uns modernste Therapieoptionen zur Verfügung, die die Gene sungschancen im Anschluss an die chirurgische Entfernung des Tumors verbessern”, macht die Ärztin Mut. Innovative Medizintechnik ermöglicht es dem Behandlungsteam der Klinik für Derma tologie, Allergologie und Venerologie, mögliche Metastasen sicher zu detektieren. „In der modernen Behandlung von metastasier ten Hauttumoren arbeiten wir in der Regel mit den Möglichkeiten einer Immuntherapie und nur noch in seltenen Fällen mit Chemo”, so Prof. Gaffal. Eine weitere Chance stellt die zielge richtete Krebstherapie („targeted therapy“) dar. Das Ärzteteam empfiehlt die Optionen je nach individueller Erkrankungssituation.„In manchen Fällen ist es auch sinnvoll, eine differenzierte Therapiekombination zu wählen”, sagt die Ärztin.
Vorstufen von Hautkrebs können beispielsweise durch nicht-operative Maßnahmen entfernt werden.
Den steigenden Hautkrebsfällen begegnet die Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Campus Lübeck, mit innovativen Wirkstoffen und Therapien. Systematischer Kampf gegen Hautkrebs
Foto: ©megaflopp - Adobe Stock
Die Häufigkeit von weißem und schwarzem Haut krebs nimmt seit Jahren zu. Mit über 200.000 Neuerkrankungen im Jahr zählen Hauttumoren zu den häufigsten Krebserkrankung in Deutsch land.„Glücklicherweise hat sich in den vergange nen zehn Jahren in der Diagnostik und Therapie von Hauttumoren viel getan”, sagt Prof. Dr. Evelyn Gaffal. Sie ist Direktorin der Klinik für Dermatolo gie, Allergologie und Venerologie am UKSH, Cam pus Lübeck. Die Klinik ist Teil des Universitären
Cancer Centers Schleswig-Holstein, in dem die Kompetenzen aller onkologisch tätigen Einrich tungen des UKSH sowie der Universitäten in Kiel und Lübeck gebündelt werden. Die häufigste Form von Hauttumoren ist der soge nannte weiße Hautkrebs. Dazu zählen Basalzell karzinome und Plattenepithelkarzinome. Wird er frühzeitig erkannt, kann er meist gut behandelt werden. Betroffen sind in der Regel Haustellen,
Prof. Dr. Evelyn Gaffal, Direktorin der Klinik für Dermatologie, Allergo logie und Venerologie, Campus Lübeck
Text Jessica Ponnath
8
9
FORUM 2025 / 1
FORUM 2025 / 1
Made with FlippingBook - Online magazine maker