Jahresbericht 2024 interaktiv
UKSH baut roboterassistierte Chirurgie weiter aus
Deutschlandweit erste Nieren-Teilresektion mit Roboterchirurgie
Prof. Dr. Daniar Osmonov, stellvertretender Direktor der Klinik für Urologie, Campus Lübeck, an der Konsole des OP-Roboters, die eine hochauflösende 3D-Sicht erlaubt.
Hochpräzise, schonend, innovativ–die roboterassistierte Chirurgie steht für modernste Medizintechnik und gehört am UKSH längst zum klinischen Alltag. Die sogenannte Schlüssellochchirurgie wird mit feinchirurgischen Roboterinstrumenten durchgeführt, die durch kleinste Hautschnitte in das Operationsgebiet eingebracht werden. Gesteuert wird der Roboter von der Operateurin oder dem Operateur über eine separate Konsole mit hochauflösender 3D Sicht und zehnfacher Vergrößerung. So sind feinste, zitterfreie Be wegungen möglich. Das bedeutet eine geringere Belastung für die Patientin oder den Patienten, meist weniger Komplikationen und eine schnellere Erholung. Das UKSH entwickelt den Einsatz dieser Technik konsequent wei ter. In Projekten wie „TWIN-WIN“ soll eine noch präzisere Naviga tion während der OP erreicht werden, mithilfe von Datenmodellen, Augmented Reality und künstlicher Intelligenz. Die Experten teams des UKSH im Kieler Kurt-Semm-Zentrum und im Lübecker Exzellenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie arbeiten dabei mit Partnern wie den Universitäten Kiel und Lübeck sowie der Vater Solution GmbH zusammen. TWIN-WIN erhielt 2024 eine Förde rung von 950.000 Euro durch das Land Schleswig-Holstein.
In der Klinik für Urologie, Campus Lübeck, wurde im Juni 2024 erstmals in Deutschland ein Teil einer Niere mithilfe des OP-Ro boters HUGO entfernt. Der 67-jährige Patient hatte einen Tumor, der zentral in der linken Niere lag.„In der Regel wird in diesen Fäl len in Deutschland die gesamte Niere in einer offenen Operation entfernt. Wir haben uns für einen organerhaltenden minimalinva siven Eingriff entschieden“, sagte Prof. Dr. Daniar Osmonov, stell vertretender Klinikdirektor und Leiter der roboterassistierten Uro logie. In einer 70-minütigen Operation konnte der Tumor trotz der herausfordernden Lage komplett entfernt werden, die Niere je doch erhalten bleiben.„Unserem Patienten ging es nach der Ope ration gut. Es sind keine Komplikationen aufgetreten“, sagte Prof. Osmonov. „Der OP-Roboter wird vor allem bei sehr komplizierten Eingriffen eingesetzt“, sagte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tobias Keck, Di rektor der Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck.„Wir erreichen sehr gute Ergebnisse, es treten oft weniger Komplikationen auf und die Behandelten können früher wieder nach Hause.“
Bei der Übergabe des Förder bescheids für TWIN-WIN: Ralf Bruder, Institut für Robotik und Kognitive Systeme der Universi tät zu Lübeck, Prof. Dr. Ibrahim Alkatout, Kurt-Semm-Zentrum und Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH, Campus Kiel, Digitalisierungsminister Dirk Schrödter, Henrik Guschov, Vater Solution GmbH, und Prof. Dr. Kevin Köser, Institut für Informatik der Christian-Alb rechts-Universität zu Kiel (v. l.)
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