UKSH FORUM Oktober 2024

MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

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Schleswig-Holstein stärkt Versorgung von Long-Covid-Betroffenen

Ministerpräsident Günther sagte: „Mit der Post Covid-Ambulanz in Kiel und der Tagesklinik in Lübeck wird die schleswig-holsteinische Gesund heitsversorgung aufgewertet. Die Auswirkungen der Corona-Erkrankung werden bei vielen Men schen, darunter auch viele Kinder und Jugendli che, noch lange anhalten. Für diese Patientinnen und Patienten sind die neue Ambulanz und eine spezialisierte Tagesklinik von größter Bedeutung, auch, weil die Behandlungsmöglichkeiten immer noch rar sind. Die Landesregierung nimmt die Sorgen und Nöte dieser Menschen sehr ernst. Eine solche richtige und sichtbare Anlaufstelle erhalten die Erkrankten jetzt mit den Einrichtungen. Daher ist die finanzielle Unterstützung des Landes für die Forschung und die Langzeitversorgung wichtig und richtig.“ Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsit zender (CEO) des UKSH, ergänzte:„Die Diagnose, Behandlung und Erforschung von Long-Covid ist eine äußerst komplexe Aufgabe, für die die Uni versitätsmedizin mit ihrer Expertise und Interdiszi plinarität optimale Voraussetzungen bietet. Unser Ziel ist es, dass jede Patientin und jeder Patient die bestmögliche Behandlung erhält und zugleich sorgen wir dafür, dass unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse allen Betroffenen zugutekommen. Unser Dank gilt der Landesregierung für ihre Unterstützung bei dieser Herausforderung.“ Zwei Projekte des UKSH, die vom Gesundheitsmi nisterium mit fast zwei Millionen Euro gefördert werden, konzentrieren sich auf die interdiszip linäre und sektorenübergreifende Versorgung

von Patientinnen und Patienten mit schwerem Post-Covid in Schleswig-Holstein. Am Campus Kiel wurde eine Post-Covid-Ambulanz für Erwachsene unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Heyckendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin I und Leiter der Pneumologie, eingerichtet. Am Campus Lübeck wurde eine spezialisierte Tagesklinik für Kinder und Jugendliche etabliert, die von Prof. Dr. Folke Brinkmann, Leiterin der Sektion für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, geleitet wird. Die Einrichtungen betreuen Patientinnen und Patienten, die mindestens drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch an Symptomen wie Fatigue, Konzentrationsstörungen, Atem beschwerden, Schlafstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörungen oder kardiologischen Beschwerden leiden. Sie bieten eine umfangreiche diagnostische Abklärung und Behandlung. Ein weiteres, vom Wissenschaftsministerium mit 1,12 Millionen. Euro gefördertes Projekt, widmet sich der Erforschung der Langzeitfol gen von Infektionserkrankungen. Das UKSH hat sich schon früh auf die Erforschung von Folge erkrankungen von Covid-19 fokussiert. Die COVI DOM-Studie, die über 3.500 Patientinnen und Patienten langfristig nachverfolgt, war eine der ersten Studien in Deutschland zu den langfris tigen Verläufen von Covid-19 und lieferte bereits wichtige Erkenntnisse zur Phänotypisierung. Dies bildet die Grundlage für weitere Forschung und die Entwicklung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien.

Das Post-Covid-Syndrom (PCS), auch als Long-Covid bekannt, stellt ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar. Vor diesem Hintergrund stärkt Schleswig-Holstein die Gesundheitsversorgung von Menschen, die von der Erkrankung betroffen sind. Ministerpräsident Daniel Günther übergab Anfang Juli mehrere Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,1 Millionen Euro an das UKSH. Die Mittel werden in drei Projekte fließen, die sowohl die Versorgung als auch die Erforschung von Long Covid verbessern sollen.

Ministerpräsident Daniel Günther übergab meh rere Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,1 Millionen Euro an das UKSH. Die Mittel werden in drei Projekte fließen, die sowohl die Versorgung als auch die Erforschung von Long-Covid verbessern sollen.

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FORUM 2024 / 4

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