UKSH FORUM Oktober 2024

UKSH FORUM interaktiv!

Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein FORUM

4. Ausgabe 2024

Wissen schafft Gesundheit

EDITORIAL

GESUNDHEITSFORUM

Okt. 2024

Sonderveranstaltungen im CITTI-PARK

Liebe Leserinnen und Leser,

das UKSH ist stolz, ein digitales Krankenhaus zu sein. Allerdings sorgte die weltweite Software-Panne des Cybersicherheitsunternehmens Crowdstrike im Juli dafür, dass sämtliche IT-Dienste des UKSH, ein schließlich der kritischen Anwendungen, beeinträch tigt waren. Dank des umsichtigen, besonnenen und engagierten Handelns der Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter aus den verschiedenen Bereichen des UKSH war die Sicherheit für unsere Patientinnen und Pati enten jederzeit gewährleistet. Ein besonderer Dank gilt dabei der UKSH-Gesellschaft für IT-Services, deren Mitarbeitende den Fehler innerhalb kürzester Zeit identifiziert haben, sodass besonders neuralgi sche Bereiche schnell wieder in Betrieb genommen werden konnten.

Dass wir diese Herausforderung so schnell meistern konnten, verdanken wir auch der konsequenten Umset zung und Weiterentwicklung unserer Digitalisierungs strategie. Nicht umsonst erhielten wir bereits mehrfach die Auszeichnung „Digital Champion". Wir arbeiten kontinuierlich daran, digitale Technologien zum Wohl der Patientinnen und Patienten und zur Opti mierung der Prozesse im Gesundheitswesen einzusetzen. Unser SAP-Kompetenzzentrum beispielsweise ist jetzt zum achten Mal in Folge als Customer COE zertifiziert worden und gehört damit weltweit zu den Top 10.

Do. 17. 18 – 20 Uhr

Mo. 7. 17 – 19 Uhr

VORTRÄGE KIEL

8. KIELER HOSPIZ-TAGE VORTRÄGE KIEL

Ihr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH

OSTEOPOROSE-TAG

Mi. 16. 13 – 19 Uhr

Fr. 18. 12 – 16 Uhr

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Spektrum der modernen Medizin stellt auch für die Pflege eine große Herausforderung dar, spiegeln die Aufgaben unserer Pflegekräfte doch die Vielfalt und die hohe Qualität der universitären Spitzenmedizin am UKSH wider. Unsere Patientinnen und Patienten leiden häufig an schwierigen Erkrankungen, die einer interdis ziplinären Behandlung bedürfen. Die Qualität der Pflege und deren Weiterentwicklung sowie die Qualifizierung der Pflegekräfte müssen eine hohe Priorität im klini schen Alltag haben. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft ist die Stärkung der akademischen Pflegeausbildung. Die Diskussion um den Ausbau von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung

gewinnt derzeit deutschlandweit an neuer Dynamik; als UKSH wollen wir dabei eine aktive Rolle einnehmen. Der gemeinsam mit der Universität zu Lübeck angebotene duale Studiengang Pflege vereinigt die berufliche Aus bildung zur Pflegefachperson mit einem universitären Studium, das zum Bachelor of Science führt. Es ist die Verbindung von praktischer Erfahrung und akademi schem Wissen, die künftig immer bedeutender wird, um den zunehmend komplexer werdenden Herausforderun gen in der Pflege begegnen zu können. Ihre Monika Alke Vorständin für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangelegenheiten (COO) des UKSH

PLÖTZLICHER HERZTOD AKTIONSTAG & VORTRÄGE LÜBECK

AKTIONSTAG & VORTRÄGE LÜBECK

KLAR SEHEN!

Fotos: ©fotolia©Syda Productions_4_Monitor | © RFBSIP-Adobe Stock.com | ©krungchingpixs-Adobe Stock.com | Stabsstelle Integrierte Kommunikation, N. Meier, Stand August 2024

Veranstaltungsort Lübeck UKSH Gesundheitsforum im CITTI-PARK

Veranstaltungsort Kiel UKSH Gesundheitsforum im CITTI-PARK ( im EG gegenüber der Blutspende ) Mühlendamm 1 | 24113 Kiel 0431 500-10741 ✉ gesundheitsforum.kiel@uksh.de

Mit freundlicher Unterstützung

EVENT ANMELDUNG

( 2. OG über dem Haupteingang) Herrenholz 14 | 23556 Lübeck 0451 500-10742 ✉ gesundheitsforum.luebeck@uksh.de

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INHALT

INHALT

38 SAP-Kompetenzzentrum erneut ausgezeichnet 39 Organtransplantation: Studie untersucht Auswirkungen der Regelungen 40 50 Jahre Kiel-Klassifikation 41 Ministerpräsident Daniel Günther und diplomatisches Korps besuchen UKSH 41 11 Jahre Lübecker Notfalltag 42 UKSH gründet Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen 43 Mois-Halenza-Stiftung gegründet 47 Injektion gegen Hautkrebs 48 Kammerflimmern für guten Zweck 48 Weaning-Zentrum am Campus Kiel erstmals zertifiziert 51 Ausgezeichnet. Für Kinder 2024 - 2025 GEMEINSAM GUTES TUN! 25 Zukunft gestalten! Mit Ihrem Testament oder Vermächtnis 44 Dreizehn in 2024 geförderte medizinische Vorhaben: Drei Förderprojekt-Beispiele 45 Rekordfördersumme: Mehr als 485.000 Euro für innovative Universitätsmedizin am UKSH 46 Herzlichen Dank an die starke Gemeinschaft des Kuratoriums

3 EDITORIAL

TITELTHEMA

8 Pflege studieren: So schafft das UKSH neue Perspektiven für den Pflegeberuf

13 Monika Alke ist neue Vorständin am UKSH

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MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

14 Schleswig-Holstein stärkt

Versorgung von Long-Covid-Betroffenen

16 Neue Mikro-Stents in moderner Glaukom-Therapie

BLICKPUNKT

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Umbau des Zentrums für Integrative Psychiatrie geht weiter 18 Ein guter Grund zum Feiern: 50 Jahre Pflegeschulen Kiel 21 Prof. Jens Scholz wurde Orden des Heiligen Panteleimon verliehen 22 26. Hilfstransport für die Ukraine 34 Wirksam vor Grippe schützen NACHRICHTEN 20 Digitaler Superzwilling: Projekt TWIN-WIN ebnet den Weg zu einem chirurgischen Navi 24 Hilfe bei sexuell übertragbaren Infektionen 26 UKSH ist erneut das zweitbeste Klinikum Deutschlands 26 UKSH-Ärztinnen und Ärzte hundert Mal auf Spitzenplatzierungen

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IN JEDER AUSGABE

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Gesundheitsforum

49 Jubilare/Angehörigenkurse 50 Personalien

33 Nicht alles, was zuckt, ist Tourette 36 Neurochirurgie mit neuer Leitung 36 Neue Leitung der HNO-Klinik 37 Neuer Direktor der Neurologie 37 Neues campusübergreifendes Institut

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Impressum Herausgeber: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz,

Vorstandsvorsitzender (CEO) Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel/Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Angelika Kappen-Osman (UKSH) Redaktion und Produktion: Lübecker Nachrichten GmbH: Sabine Goris (Ltg. Serviceredaktion), Jessica Ponnath; Kim Carolin Struve (magazine@ln-luebeck.de); UKSH : Gunnar Seckels (forum@uksh.de)

UKSH SOCIAL MEDIA WALL

Fotos/Grafiken: UKSH, Adobe Stock, Titelbild ©Adobe Stock/Vitalii Vodolazskyi Anzeigen: Lübecker Nachrichten GmbH, Rainer Wilkens (media@ln-luebeck.de) Druck: Schipplick + Winkler Printmedien GmbH, Drechslerstraße 4, 23556 Lübeck

Gemeinsam Gutes tun! Spenden: Alle UKSH-Spendenmöglichkeiten unter www.uksh.de/gutestun Spendenkonto: Empfänger: UKSH WsG e.V. | IBAN: DE75 2105 0170 1400 1352 22 | BIC: NOLADE21KIE Angabe im Verw.-Zweck: FW12002-f, zweckfrei

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BLICKPUNKT

BLICKPUNKT

Umbau des Zentrums für Integrative Psychiatrie geht weiter

Die umfangreiche Baumaß nahme des Zentrums für Inte grative Psychiatrie (ZIP) am Niemannsweg, Campus Kiel, macht große Fortschritte.

hinaus wird die räumliche Zusammenführung die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiten den optimieren und die Prozessabläufe weiter verbessern. Sie ermöglicht unter anderem die Implementierung von zukunftsweisenden, integ rierten Behandlungskonzepten: In sogenannten Tracks werden sowohl (teil-)stationär als auch bereits ambulant behandelte Patientinnen und Patienten störungsspezi sch gemeinsam betreut. Außerdem wird das Behandlungsspektrum des ZIP um eine interdisziplinär geführte Adoles zentenstation ergänzt, die es in Deutschland bisher nur in wenigen Kliniken gibt. Die Planungen sehen vor, im ersten Bauabschnitt den Westflügel des Hauses 1 abzureißen und neu zu bauen. Der unter Denkmalschutz stehende mittlere Gebäudeteil wird saniert und durch

Große Fortschritte macht die umfangreiche Baumaßnahme des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) am Niemannsweg, Campus Kiel, die im März vergangenen Jahres an den Start ging: In dem geplanten Neubau werden die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters einziehen. Das Bauvorhaben des ZIP wird antei lig vom Ministerium für Justiz und Gesundheit gefördert. Derzeit bestehen die beiden Kliniken aus fünf Häusern, die künftig in einem Gebäudekomplex vereint werden. Ziel ist es, ein auf die Belange der Patientinnen und Patienten abgestimmtes Umfeld zu schaffen, das die Therapiemaßnahmen unterstützt und die Genesung fördert. Darüber

den Abbruch des südlichen Anbaus und des architektonischen Anschlusses des West- und Ostflügels neugestaltet. Im zweiten Bauabschnitt entsteht ein neuer Ostflügel. Der Neubau des Bauteils Haus 1 West mit 82 Betten wird voraussichtlich bis zum zweiten Quartal 2026 fertiggestellt sein; seine Brutto geschossfläche beträgt dann rund 8.400 m². Der Ostflügel wird auf einer Bruttogeschossfläche von 9.100 m² Platz für fünf Stationen mit ins gesamt 106 Betten bieten. Die Baumaßnahme komplettieren wird eine Halle für Bewegungs therapie, die voraussichtlich im dritten Quartal 2029 fertig sein wird. Darüber hinaus werden die Außenanlagen im Zentrum der als Ensemble in der Denkmalliste der Stadt Kiel geführten Liegenschaft erneuert, Teile der Infrastruktur

instandgesetzt und modernisiert sowie die Neu bauten Haus 1 West und Ost mit einer Photo voltaikanlage ausgestattet.

BAUFORTSCHRITT LIVE

WEITERE INFORMATIONEN

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TITELTHEMA

TITELTHEMA

Susanne Krotsetis

PD Dr. rer. hum. biol. Peter Nydahl

Pflegewissenschaftliche Expertise gepaart mit praktischer Berufs erfahrung - Pflegefachpersonen mit dem akademischen Abschluss „Bachelor of Science Pflege” verei nen gleich zwei Kompetenzfelder in einem Beruf.

Mit der Akademisierung der Pflege geht das UKSH einen weiteren großen Schritt in Richtung Zukunft. Die Anforderungen an den Pflegeberuf werden zu nehmend komplexer, denn aufgrund des demogra fischen Wandels werden die Patientinnen und Pati enten älter und leiden häufiger an multikausalen, schwierigen Krankheitsbildern. Damit wächst der Bedarf an spezialisierter und interdisziplinär koor dinierter Pflege. Das UKSH bietet in Zusammenarbeit mit der Uni versität zu Lübeck ein duales Studium an, in dem man binnen dreieinhalb Jahren zeitgleich sowohl den Bachelor of Science Pflege wie auch eine gene ralistische Berufsausbildung zur Pflegefachperson erwerben kann. Der Vorteil: Neben dem akademi schen Studium sammeln die Absolvierenden bereits Praxiserfahrungen bei der professionellen Pflege von Patientinnen und Patienten auf Station. Nach

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TITELTHEMA

TITELTHEMA

Pflegefachpersonen zur wichtigen Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, da beides Teil ihres Arbeitsalltags ist. Die Akademisierung der Pflege hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Pflegepraxis. Pflegefach personen mit pflegewissenschaftlicher Ausbil dung verfügen über klinisches Fachwissen und betreuen Patientinnen und Patienten in spezi ellen Pflegesituationen. Als fiktives Beispiel für eine solche Pflegesi tuation sei eine ältere Patientin genannt, die neben einer Grunderkrankung, die sie ins UKSH geführt hat, zusätzlich an Diabetes mellitus Typ II leidet und aufgrund von Bettlägerigkeit einen Dekubitus, also ein Druckgeschwür, ent wickelt hat. Als weitere Komplikation hat sich

ein Delir eingestellt. Darunter versteht man einen Zustand akuter Verwirrtheit, der unter bestimmten Umständen lebensgefährlich wer den kann. Diese Krankheitsbilder beeinflussen sich gegenseitig, was eine pflegerische Her ausforderung darstellt. „Pflegefachpersonen müssen reflektiv auf derartige Versorgungs herausforderung reagieren und hier können akademisierte Kolleginnen und Kollegen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen argumenta tiv unterstützen, zum Beispiel in interprofes sionellen Besprechungen mit dem ärztlichen Dienst", sagt Susanne Krotsetis. Dazu gehöre die systematische Recherche und Beurteilung der neuesten Studienlage ebenso wie die eigen ständige pflegerische Patientenversorgung auf Basis von spezifischem klinischem Fachwissen. Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner mit

Die Anforderungen an den Pflegeberuf werden zunehmend komplexer.

dem Erwerb des Bachelors besteht im Anschluss die Möglichkeit, noch einen Masterstudiengang anzuhängen. Die Verbindung aus akademischem Wissen und praktischer Erfahrung vermittelt den Pflege fachfrauen und Pflegefachmännern speziali sierte Fähigkeiten, die zur Bewältigung der kom plexer werdenden Aufgaben in der modernen Pflege notwendig sind. „In vielen anderen Ländern-etwa in Schweden, den USA und in Neuseeland–hat die Akademi sierung der Pflege in den letzten Jahrzehnten bereits an Fahrt aufgenommen, um den stei genden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden”, sagt Susanne Krotsetis. Sie ist Pfle gefachfrau für Intensivpflege, Master of Science in Critical Care und arbeitet in der Pflegedirek tion des UKSH als Pflegewissenschaftlerin und

Praxisanleiterin. Gemeinsam mit PD Dr. rer. hum. biol. Peter Nydahl treibt sie die Akademisierung der Pflege am UKSH voran. PD Dr. Nydahl ist Pflegefachmann, Krankenpfleger, Bachelor of Science in Nursing, Master of Science in Nur sing und hat in der Pflegewissenschaft pro moviert und habilitiert. Er arbeitet am Campus Kiel, ebenfalls in der Pflegedirektion. Beide führen interprofessionelle Projekte zur Quali tätsverbesserung und Forschung durch, bera ten, lehren und veröffentlichen. PD Dr. Nydahl erklärt: „Ein wichtiger Aspekt der modernen Pflege ist eine evidenzbasierte Praxis: Durch den akademischen Anteil des dualen Studiums erwerben Pflegefachpersonen die Fähigkeiten, in der spitzenmedizinischen Fachliteratur und in Datenbanken aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu recherchieren, diese fallbezo gen zu interpretieren und in den Pflegealltag zu überführen.” So werden akademisch qualifizierte

INTERVIEW MIT PD Dr. rer. hum. biol. Peter Nydahl

Grafik: © alstanova@gmail.com

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TITELTHEMA

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Hochschulabschluss bilden in einem speziel len Versorgungsthema eine interprofessionelle Schnittstelle mit grundständig ausgebildeten Pflegefachpersonen und vielen weiteren Berufs gruppen des Gesundheitssystems wie Medizin, Therapie und anderen. Auch die Schulung von Angehörigen im Umgang mit schwierigen Krankheitsbildern zählt zu den Anforderungen an Pflegefachpersonen. Dabei geht es darum, die gesundheitlichen Kompe tenzen der Angehörigen und der Patientinnen und Patienten zu stärken.„So möchten wir ver hindern, dass Erkrankte nach ihrer stationären Entlassung früher oder später wieder in der Notaufnahme landen”, so PD Dr. Peter Nydahl. Akademisierte Pflegefachpersonen sind in der Lage, fachliche Führungsrollen zu übernehmen sowie individuelle pflegerische Behandlungs pläne für ihre Patientinnen und Patienten zu ent wickeln. Sie spielen auch eine maßgebliche Rolle in der Ausbildung neuer Pflegefachpersonen

und in der Weiterentwicklung des Pflegeberufs durch Forschung und Lehre.

Monika Alke ist neue Vorständin am UKSH

Die traditionelle, erfolgreiche 3-jährige Ausbil dung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefach mann über die UKSH Akademie ist am UKSH, wie auch bundesweit, der klassische, bewährte Weg in die Pflegeberufe und unersetzbar. Der Weg mit dem akademischen Werdegang ist ein wich tiger und richtiger Schritt in die weitere Pro fessionalisierung des komplexen Pflegeberufes und wird das UKSH näher an den Standard vieler europäischer Nachbarn heranbringen. Er unter streicht das Alleinstellungsmerkmal des UKSH als Maximalversorger Schleswig-Holsteins und ist ein weiterer Schritt, die Kolleginnen und Kol legen des Pflege- und Funktionsdienstes mit all ihren Qualifikationen, Vielfältigkeiten und Karrieremöglichkeiten nach innen und außen zukunftsorientiert zu präsentieren.

Das UKSH begrüßt Monika Alke als neues Vorstandsmitglied. Monika Alke hat ab dem 1. Juli die Position der Vorständin für Krankenpflege, Patientenservice und Perso nalangelegenheiten am UKSH übernommen. Monika Alke ist verantwortlich für alle per sonellen und sozialen Angelegenheiten der Mitarbeitenden des UKSH und seiner Toch tergesellschaften. Sie übernimmt weiterhin Geschäftsführungsaufgaben in Tochterge sellschaften des UKSH, insbesondere in der UKSH Akademie gGmbH und der Service Stern Nord GmbH. Mit Monika Alke gewinnt das UKSH eine erfahrene Führungspersönlichkeit. Sie ist Juristin und hat an der Universität Göttin gen studiert. Von 1999 bis 2021 war sie im Airbus-Konzern beschäftigt. Sie hatte dort verschiedene Funktionen im operativen und strategischen Personalmanagement an mehreren deutschen Standorten inne, bevor sie ab 2014 internationale Führungs rollen in der Konzernzentrale in Toulouse übernahm. Seit Juli 2021 war sie als Vor ständin Betrieb und Personal und Arbeits direktorin bei der Bremer Straßenbahn AG sowie als Mitglied der Geschäftsführung der Bremer Verkehrs- und Beteiligungsge sellschaft tätig.

Text Jessica Ponnath

Die traditionelle Ausbildung zur Pfle gefachfrau oder zum Pflegefachmann ist der klassische, bewährte Weg in die Pflegeberufe und unersetzbar.

Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich in einem großen Verände rungsprozess, in dem die Digitalisierung und der Fachkräftemangel zentrale Themen sind, denen sich auch die Universitätsme dizin stellt. Monika Alke möchte in ihrer neuen Position aktiv dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern. In ihrem Verantwortungsbereich möchte sie mit einer zeitgemäßen Strategie das UKSH wei terentwickeln und dafür in einen intensiven Dialog mit allen Beteiligten treten. Respekt, Kooperation und Transparenz sind für sie von hoher Bedeutung, um die Unterneh mens- und Führungskultur mitzugestalten und gemeinsam erfolgreich zu bleiben.

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MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

Schleswig-Holstein stärkt Versorgung von Long-Covid-Betroffenen

Ministerpräsident Günther sagte: „Mit der Post Covid-Ambulanz in Kiel und der Tagesklinik in Lübeck wird die schleswig-holsteinische Gesund heitsversorgung aufgewertet. Die Auswirkungen der Corona-Erkrankung werden bei vielen Men schen, darunter auch viele Kinder und Jugendli che, noch lange anhalten. Für diese Patientinnen und Patienten sind die neue Ambulanz und eine spezialisierte Tagesklinik von größter Bedeutung, auch, weil die Behandlungsmöglichkeiten immer noch rar sind. Die Landesregierung nimmt die Sorgen und Nöte dieser Menschen sehr ernst. Eine solche richtige und sichtbare Anlaufstelle erhalten die Erkrankten jetzt mit den Einrichtungen. Daher ist die finanzielle Unterstützung des Landes für die Forschung und die Langzeitversorgung wichtig und richtig.“ Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsit zender (CEO) des UKSH, ergänzte:„Die Diagnose, Behandlung und Erforschung von Long-Covid ist eine äußerst komplexe Aufgabe, für die die Uni versitätsmedizin mit ihrer Expertise und Interdiszi plinarität optimale Voraussetzungen bietet. Unser Ziel ist es, dass jede Patientin und jeder Patient die bestmögliche Behandlung erhält und zugleich sorgen wir dafür, dass unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse allen Betroffenen zugutekommen. Unser Dank gilt der Landesregierung für ihre Unterstützung bei dieser Herausforderung.“ Zwei Projekte des UKSH, die vom Gesundheitsmi nisterium mit fast zwei Millionen Euro gefördert werden, konzentrieren sich auf die interdiszip linäre und sektorenübergreifende Versorgung

von Patientinnen und Patienten mit schwerem Post-Covid in Schleswig-Holstein. Am Campus Kiel wurde eine Post-Covid-Ambulanz für Erwachsene unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Heyckendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin I und Leiter der Pneumologie, eingerichtet. Am Campus Lübeck wurde eine spezialisierte Tagesklinik für Kinder und Jugendliche etabliert, die von Prof. Dr. Folke Brinkmann, Leiterin der Sektion für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, geleitet wird. Die Einrichtungen betreuen Patientinnen und Patienten, die mindestens drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch an Symptomen wie Fatigue, Konzentrationsstörungen, Atem beschwerden, Schlafstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörungen oder kardiologischen Beschwerden leiden. Sie bieten eine umfangreiche diagnostische Abklärung und Behandlung. Ein weiteres, vom Wissenschaftsministerium mit 1,12 Millionen. Euro gefördertes Projekt, widmet sich der Erforschung der Langzeitfol gen von Infektionserkrankungen. Das UKSH hat sich schon früh auf die Erforschung von Folge erkrankungen von Covid-19 fokussiert. Die COVI DOM-Studie, die über 3.500 Patientinnen und Patienten langfristig nachverfolgt, war eine der ersten Studien in Deutschland zu den langfris tigen Verläufen von Covid-19 und lieferte bereits wichtige Erkenntnisse zur Phänotypisierung. Dies bildet die Grundlage für weitere Forschung und die Entwicklung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien.

Das Post-Covid-Syndrom (PCS), auch als Long-Covid bekannt, stellt ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar. Vor diesem Hintergrund stärkt Schleswig-Holstein die Gesundheitsversorgung von Menschen, die von der Erkrankung betroffen sind. Ministerpräsident Daniel Günther übergab Anfang Juli mehrere Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,1 Millionen Euro an das UKSH. Die Mittel werden in drei Projekte fließen, die sowohl die Versorgung als auch die Erforschung von Long Covid verbessern sollen.

Ministerpräsident Daniel Günther übergab meh rere Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,1 Millionen Euro an das UKSH. Die Mittel werden in drei Projekte fließen, die sowohl die Versorgung als auch die Erforschung von Long-Covid verbessern sollen.

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MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

MEDIZIN UND WISSENSCHAFT

Neue Mikro-Stents in moderner Glaukom-Therapie

Ein Mikro-Stent lei tet überschüssiges Augenwasser ab und senkt so den Augeninnendruck.

Glaukome sind eine häufige Ursache für Erblindung. Innovative Mikro-Stents schaffen Abhilfe.

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, gehört zu den weltweit häufigsten Erblindungsursa chen, wobei der Sehnerv durch einen dauerhaft erhöhten Augeninnendruck irreparabel geschä digt wird. „Der Augeninnendruck ist zu hoch im Verhältnis zur Durchblutung des Sehnervs. Dies entsteht meist durch eine Abflussbe hinderung des Kammerwassers”, erklärt Prof. Dr. Swaantje Grisanti, Oberärztin der Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck. Unbe handelt entwickelt sich durch die chronische, schleichend voranschreitende Erkrankung eine zunehmende Verminderung der Sehfähigkeit. Schlimmstenfalls kommt es zur Erblindung. Die Ursachen für ein Glaukom sind multifakto riell, so die Expertin. Mitverantwortliche Fakto ren können genetisch oder altersbedingt sein, aber auch diabetische Veränderungen oder ein Trauma des Auges können eine Rolle spielen. Wenn sich ein Glaukom bemerkbar mache, etwa

durch Gesichtsfeldausfälle, sei es bereits weit fortgeschritten.

Illustration: © istar Medical

Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren durch neuartige bild gebende Verfahren, verbesserte Augentropfen und innovative Operationsmethoden erweitert. „Je früher die Therapie ansetzt, desto eher kann man das Glaukom zum Stillstand bringen”, sagt Prof. Dr. Swaantje Grisanti. Zu den Therapieoptionen zählen unter ande rem minimalinvasive Operationsmethoden: Unter Verwendung von Medizintechnik der neuesten Generation werden winzige Mikro Stents ins Auge implantiert, die den Abfluss

des Kammerwassers wieder ermöglichen und so den Augeninnendruck senken. Diese Eingriffe werden auch als „Mikroinvasive Glaukomchir urgie (MIGS)“ bezeichnet. Die Augen-Chirurgin: „Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und ist besonders schonend für die Augen. Er kann beispielsweise dann in Erwägung gezogen werden, wenn Augentropfen dem oder der Erkrankten nicht mehr ausreichend helfen oder nicht vertragen werden.” Es handelt sich bei den mit bloßem Auge kaum erkennbaren Mikro-Stents um eine Methode mit geringer Komplikationsrate und einer schnellen

Rehabilitation, sodass die Operierten nach dem Eingriff rasch wieder in ihren Alltag entlassen werden können. „In der Therapie wie auch in der Forschung beschreiten wir neue Wege in der Glaukom Behandlung. Modernste Medizintechnik, innova tive Operationsmethoden und das direkte Ein fließen von Forschungsergebnissen garantieren unseren Glaukom-Patientinnen und -Patienten eine Spitzenbehandlung auf aktuellem Stand”, sagt Prof. Dr. Swaantje Grisanti abschließend.

Text Jessica Ponnath

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BLICKPUNKT

BLICKPUNKT

Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe. Mit der Jahrtausendwende wurden drei Kieler Pflegeschu len zusammengelegt und ein integriertes Curri culum für die Kranken- und Kinderkrankenpflege entstand. „Es war eine Zeit des Wandels und der Kooperation, um die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten“, berichtet Gabriele Becker-Jensen. Seit 2010 wird die Pflegeausbildung stetig wei terentwickelt, um den wachsenden fachlichen Anforderungen und Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel gerecht zu werden. 2014 startete in Kooperation mit der Universität zu Lübeck der duale Studiengang Pflege, 2016 wurden die ersten Kenntnisprüfungen für internationale Pflegekräfte abgenommen und 2020 ein Ausbildungsgang in der Krankenpflegehilfe etabliert. „Unsere Schule hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und den sich verändernden Anforderungen angepasst“, so Becker-Jensen. Ein Resümee dieses unterhaltsamen Tages: Die Pflegeschulen Kiel, zusammen mit den Lübecker Pflegeschulen der UKSH Akademie, leisten einen wesentlichen Beitrag zur pflegerischen Versor gung in Schleswig-Holstein. Die UKSH Akademie ist heute die größte Ausbildungsstätte dieser Art im Land und bietet jungen Menschen hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Berufszweigen, die eines gemeinsam haben: Mit ihrer Empathie, Fachwissen und direkter Fürsorge für die Gesundheit von Menschen besitzen sie einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft. „Wir sind stolz auf das Erreichte und freuen uns auf die Zukunft“, so Becker-Jensen.

Die UKSH-Band „Rhythmusstö rung“ sorgte für musikalische Unterhaltung.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, begrüßte die Gästinnen und Gäste zum Festakt im Kieler Schloss.

Mit einem Festakt im Kieler Schloss blickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Ehemalige und Unterstützerinnen und Unterstützer auf fünf Jahrzehnte zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde zwar mit dreijähriger Verspätung gefeiert, dennoch war es eine gelungene Würdigung all jener, die die Pflegeausbildung in Kiel unterstützt haben. Ein guter Grund zum Feiern: 50 Jahre Pflegeschulen Kiel

Am 1. April 1971 startete der erste Kursus mit 13 Teilnehmenden, von denen sieben die staatli che Prüfung bestanden. Gabriele Becker-Jensen, heutige Schulleiterin, erinnerte im Gespräch mit der ehemaligen Leitung, Helga Doose, an diese Anfänge.„Die Gründung der Pflegeschule am Uni Klinikum war ein wichtiger Schritt, um eine freie und unabhängige Ausbildung zu ermöglichen“, so Doose, die seit 1971 an der Schule tätig war. In den 80er-Jahren entwickelte sich die Pflege zur eigenständigen Wissenschaft, und der Pflegepro zess als Instrument der strukturierten Problemlö sung wurde eingeführt. „Es war eine spannende Zeit, in der sich die Pflege von der reinen Assis tenz der Ärztinnen und Ärzte löste“, erinnerte sich Doose. Die 90er-Jahre brachten Herausforderungen bei der Besetzung der Ausbildungsplätze, doch die Wiedervereinigung sorgte für neue Bewerbende. Berufspolitisch wurden aus Unterrichtskräften

WEITERE INFORMATIONEN

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NACHRICHTEN

BLICKPUNKT

Digitaler Superzwilling: Projekt TWIN-WIN ebnet den Weg zu einem chirurgischen Navi

Die Entwicklung eines „digitalen Superzwillings“ als Grundlage für Innovationen in der roboterassistierten Chirurgie ist Ziel des Forschungsprojekts TWIN-WIN, eines Konsortiums um das Kurt-Semm-Zentrum des UKSH. Das Projekt, an dem auch die CAU, die Universität zu Lübeck und die Vater Solution GmbH wesentlich beteiligt sind, wird mit knapp 950.000 Euro bis Ende 2025 durch das Land Schleswig-Holstein gefördert. Digitalisierungs minister Dirk Schrödter überreichte Ende August die Förderbescheide. Längst ist roboterassistierte Chirurgie zum gut etablierten Goldstandard der Chirurgie in den meisten chirurgischen Fächern geworden. Das Kurt-Semm-Zentrum vernetzt die verschiedenen Fachdisziplinen am UKSH und hat mit TWIN-WIN in der Nachfolge zum „OP der Zukunft“, der

mit 3,4 Millionen vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wurde, erneut einen erfolgreichen Projektantrag gestellt. Ziel des TWIN-WIN-Projektes ist es, die Navigation zum Befund mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Sensor fusionsmodellen deutlich zu verbessern. Das 3D-Daten modell des voroperativen CT-Befundes, quasi ein „digital twin“, ein digitaler Zwilling der Patientin oder des Pati enten (daher der Name „TWIN-WIN“), soll während des Eingriffs in das 3D-Bild des OP-Bereichs integriert und mittels Augmented Reality für die Operierenden sichtbar gemacht werden. Es sollen Echtzeitdaten unter anderem über die Position der Instrumente im Bauchraum und die relevanten Organstrukturen mithilfe von Sensor quellen und künstlicher Intelligenz erhoben werden. Die Forschenden streben dabei die Entwicklung eines sogenannten digitalen Superzwillings an, in dem alle Daten der operativen Systeme, des voroperativen Befundes und aus dem Inneren und der Lage des Patientenkörpers in einem dynamischen Echtzeitmodell vereint werden. Gelingt dies, könnte ein OP-Navigationsgerät entwickelt werden, ähnlich dem Navi beim Autofahren.

Prof. Jens Scholz wurde Orden des Heiligen Panteleimon verliehen

Ralf Bruder, Institut für Robotik und Kog nitive Systeme der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Ibrahim Alkatout, Kurt-Semm Zentrum und Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH, Campus Kiel, Digi talisierungsminister Dirk Schrödter, Henrik Guschov, Vater Solution GmbH, und Prof. Dr. Kevin Köser, Institut für Informatik der CAU zu Kiel (v. l.)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, wurde Ende August der Orden des Heiligen Panteleimon verlie hen. Der Orden gehört zu den höchsten Ehrungen in der Ukraine im Bereich des Gesundheitswesens und honoriert „humanistische und edle Aktivitäten“, die auf die Erhaltung und Stärkung der Gesundheit der ukrainischen Bürgerinnen und Bürger zielen. Prof. Scholz wurde aufgrund der Aktion „UKSH hilft Ukraine“ ausgezeichnet – und mit ihm alle UKSH-Mitarbeitenden, die sich für die Menschen in und aus der Ukraine eingesetzt haben und weiter engagieren. PD Dr. Dr. h.c. Hryhoriy Lapshyn, Oberarzt der Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck, wurde zudem für seine enorme Unterstützung bei der Koordination der UKSH-Hilfsaktion mit einer Urkunde und Blumen geehrt. Grußworte sprachen S. E. Bischof Bohdan Dzyurakh, Apo stolischer Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Dr. Irina Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine, Rostyslav Sukennyk, Vor standsvorsitzender des Dachverbands der ukrainischen Organisationen in Deutschland, und Dr. Oksana Ulan, Vor sitzende der ukrainischen Ärztevereinigung in Deutschland;

anwesend waren auch Friederike Kampschulte, Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, sowie Prof. Dr. Gabriele Gillessen Kaesbach, kommissarische Präsidentin der Universität zu Lübeck. Die Ordensverleihung führte Prof. Dr. Andrij Bazy levych, Vorsitzender der Weltföderation der ukrainischen Ärztevereinigungen, durch. Der Heilige Panteleimon gilt als Patron der Ärzte und Hebammen. 2009 hatte das Gesundheitsministerium der Ukraine erstmals eine Auszeichnung vergeben, die an Persönlichkeiten verliehen wurde, die sich durch heraus ragende Verdienste hervortaten und zur Entwicklung des Gesundheitswesens und der medizinischen Wissenschaft beitrugen. Die Auszeichnung wurde von jedem Primas der drei größten christlichen Kirchen in der Ukraine beschlos sen und gesegnet. Seit 2017 wird diese Ehrung „Orden des Heiligen Panteleimon“ genannt. 2024 wurden aufgrund des Krieges Auslandsräte in elf Ländern außerhalb der Ukraine eingerichtet, die das Auswahlverfahren für die zu ehrende Persönlichkeit durchführen und die die Ordensverleihung per Online-Übertragung live verfolgten.

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BLICKPUNKT

Spendenaktion UKSH Gutes tun!

„UKSH hilft Ukraine"

Wir machen weiter!

Vor der Abfahrt der 26. Hilfs lieferung: PD Dr. Dr. h.c. Hry horiy Lapshyn (re.), Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck, und Helferinnen und Helfer

Helfen Sie uns, zu helfen.

uksh.de/ukrainehilfe

Spendenkonto zur Aktion „UKSH hilft Ukraine“ Empfänger: UKSH WsG e. V. IBAN: DE75 2105 0170 1400 1352 22 Wichtig: Ihre Angabe im Verwendungs-Zweck: FW14042: UKSH hilft Ukraine

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26. Hilfstransport für die Ukraine Gesamtengagement von 7 Millionen Euro überschritten

Grafik © martialred - Adobe Stock

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Anfang August sind zwei Lkws mit der 26. Hilfslieferung in die Ukraine gestartet – voll beladen mit medizini schen Hilfsgütern. Seit Beginn der Aktion „UKSH hilft Ukraine“ konnten insgesamt dreißig 40-Tonner-Lkws auf den Weg gebracht und viele ukrainische Kliniken unterstützt werden. Die Lieferung enthielt mehrere Paletten mit Zubehör für die Narkose- und Beatmungsgeräte der Firma Dräger, eine Palette mit Medikamenten vom Rotary Club Kiel (organisiert von Prof. Dieter Kabelitz), Möbel, medizini sche Kühlschränke, Mikroskope und ein mobiles Rönt gengerät sowie verschiedene Versorgungsmaterialien vom Land Schleswig-Holstein; außerdem spezielle Ernährung, Medikamente und orthopädische Artikel für spinalkranke Kinder von der Fördergemeinschaft Ambassador Club Deutschland e.V. (organisiert von Michael Gersdorf) für die Region Tscherkassy. Die Verantwortung des UKSH gilt auch den Patientinnen und Patienten, die in der Ukraine aufgrund des Krieges nicht mehr behandelt werden können. An beiden Campi wurden bislang 7.627 ukrainische Patientinnen und Patienten stationär und ambulant versorgt. Die aktuelle Gesamtspendensumme von 7.385.565 Euro setzt sich aus 1.883.051 Euro monetärer Spenden dank 3.279 Einzel- und Sammelspenden und 5.502.514 Euro dank

47 Einzel-Sachspenden zusammen.

Darüber hinaus unterstützt das UKSH an seinen Stand orten in Kiel und Lübeck geflüchtete ukrainische Pfle gekräfte unter anderem mit Sprachkursen und bei der Vermittlung von Wohnraum. Außerdem erhalten sie über die UKSH Akademie Vorbereitungskurse auf die Kennt nisprüfung und können so ihre in der Ukraine erworbe nen beruflichen Qualifikationen anerkennen lassen. Die ersten von ihnen haben Anfang 2023 erfolgreich ihre Prüfungen absolviert und zählen damit bundesweit zu den ersten Ukrainerinnen und Ukrainern, die ihre Berufs anerkennung an einem deutschen Universitätsklinikum erhielten. Gleichzeitig kümmern sich Patinnen und Paten um die Integration in Beruf und Alltag. Ein Video auf YouTube zeigt eindrücklich die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine. Das UKSH erhielt den Link von der Direktorin des ukrainischen Kinderherzzentrums in Kiew, das unter russischem Angriff stand:

Herrmann-Rowedder Großküchen & Medizintechnik Planung & Service Wir danken dem UKSH für die gute Zusammenarbeit.

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NACHRICHTEN

Hilfe bei sexuell übertragbaren Infektionen

© Adobe Stock

Beraten, Testen, Behandeln: Unter diesem Dreiklang arbeitet ein ärztliches Team der Klinik für Infektiologie, Campus Lübeck, seit April in der Anlaufstelle „Moin Checkpoint" mit der Aidshilfe Lübeck zusammen–mit viel positivem Zuspruch.

Dr. Frederike Waldeck und Vla dislav Leshchinskiy, Klinik für Infektiologie des UKSH, Campus Lübeck

„Es war uns ein wichtiges Anliegen, ein ärztlich geführtes, niederschwelliges Angebot für Patientinnen und Patienten mit sexuell übertragbaren Infektionen zu schaffen“, sagt Dr. Frederike Waldeck, Oberärztin der Klinik.„Wir merken bereits jetzt, dass dieses Angebot eine wichtige Versorgungslücke schließt. In den ersten Wochen hatten wir in unserer Anlaufstelle eine stetig wachsende Zahl an Patientin nen und Patienten“, sagt Katjana Zunft, Sexualberaterin der Aidshilfe Lübeck. Diese wenden sich zum Beispiel an den „Moin Checkpoint", weil sie sich nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen wollen, Symptome zeigen oder eine anonyme Beratung suchen. Bei meh reren getesteten Personen wurde eine entsprechende Infektion entdeckt und gleich vor Ort behandelt. Der „Moin Checkpoint“ entstand als enge Zusammenarbeit zwischen der Aidshilfe Lübeck und der Klinik für Infektiologie und ist in dieser Form außerhalb eines Kran kenhauses bisher einmalig in Deutsch land. Die Behandlungsstelle bietet eine Vollversorgung für sexuell übertragbare Infektionen an; durch die vorhandenen medizinischen Ressourcen erfolgt nahtlos eine anschließende Therapie der nachge wiesenen Infektion. „Die Infektionszahlen nehmen in allen Gesellschaftsschichten zu. 2022 wurde laut europäischer Seuchenschutzbehörde ein rasanter Anstieg der gemeldeten Fälle von sexuell übertragbaren Infekti onen registriert. Die Fälle von Gonorrhoe

Zukunft wird Wirklichkeit! Sie entscheiden, welche Zwecke Sie unterstützen möchten – sei es Hil fe für schwerstkranke Kinder mit seltenen Erkrankungen, die Förderung lebenswichtiger Forschungsprojekte oder ein zweckfreies Engagement, welches gemäß der Satzungen dort eingesetzt wird, wo es insbeson dere zum Wohle für die kleinen und großen Patienten sowie deren Angehörigen als auch UKSH-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter den höchsten Nutzen erzielt.

Zukunft gestalten! Mit Ihrem Testament oder Vermächt nis

Helfen Sie mit Ihrem Testament oder Vermächtnis die Zukunft zu gestalten! Wir tragen dafür Sorge,

dass Ihr Wille und Ihre Wünsche in Ihrem Sinne umgesetzt werden.

Weitere Informationen und Formulierungsvorschläge

Bitte QR-Code scannen für Detailinformationen und Formulierungsvorschläge zum Thema „Zukunft gestalten! mit Ihrem Testament oder Vermächtnis“.

Ihr UKSH-Gutes tun!-Kontakt Ihr Unterstützung ist eine wichtige Wertschätzung der täglichen Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH, die sich gern, kompe tent und engagiert für die Gesundheit der Menschen einsetzen. Gerne stehen wir Ihnen für Ihre Rückfragen zur Verfügung:

Zukunft gestalten! M it Ihrem Testament oder Vermächtnis .

Ein Testament gibt Ihnen die Möglichkeit, Sorge für diejenigen zu tragen, die Ihnen am Herzen liegen. Neben der Absicherung Ihrer Angehörigen können Sie in Ihrem Testament auch den UKSH Freunde- und Förderverein (UKSH Wissen schafft Gesundheit e. V. | VR 3226 HL) und/oder die Förderstiftung des UKSH als Vermächtnisnehmer oder als (Mit-)Erben bedenken. Mit dieser Entscheidung stärken Sie maßgeblich die universitäre Gesundheitsversorgung und innovative Spitzenmedizin in Schles wig-Holstein. Sie gestalten Zukunft für die Menschen, die der Universitätsmedizin des UKSH aus dem Dreiklang Wissenschaft und Forschung, Krankenversorgung und Lehre dringend bedürfen. Für unser höchstes Gut: Unsere Gesundheit! Zukunft wird Wirklichkeit! Sie entscheiden, welche Zwecke Sie unterstützen möchten – sei es Hilfe für schwerstkranke Kinder mit seltenen Erkrankungen, die Förderung lebenswichtiger Forschungsprojekte oder ein zweck freies Engagement, welches gemäß der Satzungen dort eingesetzt wird, wo es insbesondere zum Wohle für die kleinen und großen Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen, im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie bei den UKSH-Mitarbeitenden den höchsten Nutzen erzielt. Helfen Sie mit Ihrem Testament oder Vermächtnis, die Zukunft zu gestalten! Wir tragen dafür Sorge, dass Ihr Wille und Ihre Wünsche in Ihrem Sinne umgesetzt werden. Gut zu wissen! 100 % Ihres Engagements kommt bei den kleinen und großen Patientinnen und Patienten an. Die Spenden-Verwaltungskosten werden vom UKSH getragen.

UKSH Freunde- und Förderverein UKSH "Wissen schafft Gesundheit e. V."

Vereinsregisternummer: 3226 HL Ratzeburger Allee 160 | 23538 Lübeck Dipl.-Kfm. Pit Horst | Geschäftsführer +49 (0431 | 0451) 500-10 500 pit.horst@uksh.de

Ein Testament gibt Ihnen die Möglichkeit, Sorge für diejenigen zu tragen, die Ihnen

am Herzen liegen. Neben der Absicherung Ihrer Angehörigen können Sie in Ihrem Testament auch den UKSH Freunde- und Förderverein (UKSH Wissen schafft Gesundheit e. V. | VR 3226 HL) als Vermächtnisnehmer oder als (Mit-)Erben bedenken. Mit dieser Entscheidung stärken Sie maßgeblich die universitäre Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein. Sie gestalten Zukunft für die Menschen, die der Universitätsmedizin des UKSH aus dem Dreiklang Wissenschaft und Forschung, Krankenversor

stiegen um 48 Prozent, von Syphilis um 34 Prozent und von Chlamydien um 16 Prozent im Vergleich zu Vorjahren", sagt Vladislav Leshchinskiy, Infektiologe am UKSH. Grund dafür sei häufig eine ver änderte Risikowahrnehmung.„Da Infek tionen wie HIV inzwischen besser zu behandeln sind, gehen mehr Menschen mit dem Thema sorgloser um – und das hat Folgen. Zudem verlaufen sexuell übertragbare Infektionen häufig symp tomlos, somit hilft nur eine regelmäßige Kontrolle, um Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen." Katjana Zunft, Aidshilfe Lübeck:„Stigma und Schamgefühl im Zusammenhang mit sexuell übertragbaren Infektionen können Menschen davon abhalten, sich testen zu lassen oder eine Behandlung zu suchen, was zur weiteren Verbreitung beiträgt – umso wichtiger ist es, hier ein anonymes, umfassendes Angebot bieten zu können, bei dem sich die Menschen gut aufgehoben fühlen.“

Über den Moin Checkpoint

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gung und Lehre dringend bedürfen. Für unser höchstes Gut: Unsere Gesundheit!

Der „Moin Checkpoint“ in Lübeck ist die erste Anlauf stelle zur Beratung zu und Behandlung von sexuell übertragbaren Krankhei ten in Schleswig-Holstein. Jeden Mittwoch von 16.30 bis 19 Uhr können sich Menschen im Kreuzweg 2 testen, bera ten und behandeln lassen. Unterstützt wird der „Moin Checkpoint“vom Ministerium für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein, der Hansestadt Lübeck, der Possehl-Stiftung und den Pharmaunternehmen Gilead und ViiV.

100 % Ihres Engagements kommt bei den kleinen und großen Patienten an. Die Verwaltungskosten werden vom UKSH getragen.

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Nehmen Sie für ein persönliches Gespräch gerne Kontakt mit uns auf: (0431/0451) 500-10520

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Konkrete Formulierungsbei spiele für Ihr Testament oder Vermächtnis finden Sie unter » uksh.de/zukunftgestalten oder bitte QR-Code scannen.

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NACHRICHTEN

Neues aus Bau und Betrieb für das UKSH der Zukunft. miteinander

Ausgabe Oktober 2024

UKSH ist erneut das zweitbeste Klinikum Deutschlands

Das Magazin Stern hat mit dem Ranking „stern-Klinikliste 2024“ die besten Kliniken und Fachabteilungen ausge zeichnet. Demnach ist das UKSH erneut das zweitbeste Klinikum Deutschlands. 44 Mal zählen Abteilungen des UKSH in der Untersuchung des Rechercheinstituts Munich Inquire Media (Minq) im Auftrag des Stern zu den bun desweit herausragenden Kliniken und Fachbereichen. Hinzu kommen zwei Spitzenpositionen für das Zentrum für Integrative Psychiatrie des UKSH, das separat bewertet wurde, sodass das UKSH auf 46 Top-Bewertungen kommt. Die 46 Auszeichnungen für Fachbereiche des UKSH ver teilen sich auf 25 am Campus Kiel und 21 am Campus Lübeck. In der Liste „Deutschlands Top 100 Krankenhäuser“

nimmt das UKSH den zweiten Platz ein. Die Platzierung im Ranking richtet sich nach der Anzahl seiner empfohlenen Fachkliniken und danach, wie viele Top-Medizinerinnen und Mediziner im Krankenhaus tätig sind. Die Stern Klinikliste bildet nur einen Ausschnitt dessen ab, was das UKSH als einziger Maximalversorger des Landes Schleswig-Holstein und als zweitgrößtes Universitäts klinikum in Deutschland mit seinen 95 Kliniken und Instituten abdeckt.

WEITERE INFORMATIONEN

UKSH-Ärztinnen und Ärzte hundert Mal auf Spitzenplatzierungen

Seit 1993 sucht das Nachrichtenmagazin Focus jähr lich die bundesweit besten Ärztinnen und Ärzte in unterschiedlichen medizinischen Fachdisziplinen. Die Zeitschrift will mit ihren Ärztelisten Patientinnen und Patienten die Suche nach geeigneten Spezialisten erleichtern. Die Focus-Liste spiegelt dennoch nur einen Teil der hohen Expertise wider, die Ärztinnen und Ärzte am UKSH bieten. So weist auch der Focus darauf hin, dass die Qualifikation der vielen Ärztinnen und Ärzte ohne Nennung nicht in Frage steht. Die gesamte Liste aller vom Focus empfohlenen Ärz tinnen und Ärzte am UKSH steht hier zum Download zur Verfügung:

Das Nachrichtenmagazin Focus hat seine Rangliste „Deutschlands Top-Ärzte 2024“ veröffentlicht. 100 Mal spricht der Focus Empfehlungen für 61 Ärztinnen und Ärzte des UKSH als Top-Mediziner aus, die damit laut Focus zu den führenden Ärztinnen und Ärzten Deutschlands gehören. Für 28 Ärztinnen und Ärzte am Campus Lübeck wer den 50 Empfehlungen in 44 verschiedenen Fach disziplinen ausgesprochen, am Campus Kiel sind es ebenfalls 50 Empfehlungen für 33 Ärztinnen und Ärzte in 44 Fachrichtungen. Laut Focus arbeiten am UKSH mehr Top-Medizinerinnen und Mediziner als in allen anderen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein zusammengenommen. Damit bietet das UKSH seinen Patientinnen und Patienten eine überproportional hohe Anzahl ausgewiesener Koryphäen in unter schiedlichsten Fachrichtungen.

Der Neubau des UKSH am Campus Kiel im Jahr 2024 , © UKSH

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Arbeitsgemeinschaft UKSH

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ner hohen Installationsdichte in den Deckenbereichen. Um die straffen Zeitpläne einzuhalten und gleichzeitig die Qualität der Arbeit zu gewährleisten, arbeite ten zahlreiche Gewerke parallel auf engem Raum. Diese Heraus forderung meisterten wir durch eine sorgfältige Planung und Ko ordination der beteiligten Teams. Schichtarbeiten: Während des gesamten Baupro jekts war Flexibilität gefragt. Die Ausführungsplanung wurde pa rallel zum Baufortschritt ange passt, um auf unvorhergesehe ne Anforderungen reagieren zu können. Um Terminverzüge zu vermeiden, setzten wir bei Be darf Schichtarbeit ein, sodass die Arbeiten auch außerhalb der re gulären Zeiten fortgesetzt wer den konnten. Diese Maßnah men ermöglichten es uns, den engen Zeitrahmen einzuhalten. Flexible Bauplanung und Abhängigkeiten und Fertigstel lung: Die rechtzeitige Fertigstellung der MRT-Suites hängt auch von der erfolgreichen Umsetzung des TINN 38.1 Projekts ab, wel ches den vorgezogenen War te-Liegendbereich für die MRT-Patienten umfasst. Eine voll ständige Übergabe der MRT-Sui tes kann nur erfolgen, wenn auch diese Wartebereiche terminge recht fertiggestellt werden. Diese parallele Maßnahme stellt sicher, dass die Patientenversorgung nahtlos in den neuen Einrich tungen integriert werden kann. Durch unsere Expertise in der Planung und Umsetzung kom plexer Bauprojekte stellen wir sicher, dass die Anforderungen der modernsten Medizintechnik erfüllt werden und das Klinikum optimal auf die Zukunft vorberei tet ist.

Die neuen MRT-Suites am Campus Kiel

trolliert

ablaufen

konnte.

Tragfähigkeit, ohne das Gesamt gewicht der Konstruktion unnö tig zu steigern. Zusätzlich wurden die beste henden Betondecken saniert, um die notwendigen statischen Anforderungen zu erfüllen. Hochfrequenzabschirmung: Ein weiterer wesentlicher Aspekt war die Installation von Hoch frequenzkabinen (HF-Kabinen) zur Abschirmung der Magnet felder. Diese Kabinen bestehen aus speziellen Materialien, die elektromagnetische Felder ab schirmen und damit sowohl die Funktionalität der MRT-Geräte als auch die Sicherheit der Um gebung gewährleisten. Dies schützt vor elektromagneti schen Störungen und ermöglicht den störungsfreien Betrieb der hochsensiblen Medizintechnik. Einbau von Quenchrohren: Um im Falle eines Quenches, bei dem das Helium aus den MRT-Geräten abrupt freigesetzt wird, die Sicherheit zu gewähr leisten, wurden Quenchrohre mit einem Durchmesser von 20 bis 40 cm installiert. Diese Rohre lei ten das Heliumgas sicher nach außen und verhindern so Schä den an der Infrastruktur und Ge fahren für das Personal. Bereits bei der ersten Inbe triebnahme der Geräte kam es zu einem Quench, der durch die eingebauten Si cherheitsvorkehrungen kon

Anlieferung/Inbetriebnahme: Die Anlieferung der empfind- lichen und schweren MRT-Gerä te erfolgte im Juni und Juli 2024 über Luftkissen, um Beschädi gungen zu vermeiden. Diese Methode ermöglichte es uns, die Geräte sicher durch die enge Ma gistrale zu transportieren. Nach der Anlieferung wurden die Ge räte von Siemens installiert und in Betrieb genommen. Ab dem 09.09.2024 startete die Applikati onsphase, in der die UKSH-Mitar beiter in die Bedienung der neu en Geräte eingewiesen werden. Kühldeckeninstallation: Aufgrund der hohen thermi schen Belastung, die durch den Betrieb der MRT-Geräte entsteht, entschieden wir uns für die In stallation von Kühldecken an stelle herkömmlicher Trocken bau- oder Rasterdecken. Diese Kühldecken sind in der Lage, die überschüssige Wärme effizi ent abzuführen und tragen somit zur Temperaturregulierung bei, was für den störungsfreien Be trieb der Geräte unerlässlich ist. Hohe Installationsdichte: Die technischen Anforderungen der MRTs, wie permanente Küh lung, Medienanbindungen und medizinische Gase, führten zu ei Weitere technische Anforderun gen und Herausforderungen

zielte Flächenaufteilung ermög licht eine effiziente Nutzung und optimale Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal.

führt werden. Diese Ausstattung erlaubt eine differenzierte und schnelle Diagnostik, was insbe sondere bei komplexen medi zinischen Fragestellungen von entscheidender Bedeutung ist. Unser Beitrag als Immobilien Partner lag darin, die baulichen Voraussetzungen für diese High tech-Medizintechnik zu schaffen. Ursprünglich war die Baumaß nahme TINN 34 als ein groß flächiges, zusammenhängen des Projekt geplant, das sowohl die MRT-Suites als auch die HGF-Ambulanz umfasste. Um jedoch die Inbetriebnahme der MRT-Suites zu beschleunigen, entschieden wir uns für eine stra tegische Aufteilung des Projekts. Die MRT-Suites wurden als ei genständiges Teilprojekt (TINN 34.1) aus der Gesamtmaßnahme ausgekapselt und priorisiert aus gebaut. Durch diese Maßnah me konnten wir eine beschleu nigte Umsetzung sicherstellen und die diagnostische Kapazi tät des Klinikums frühzeitig er weitern. Die Bruttogrundfläche der MRT-Suites, einschließlich der Schalt- und Befundräume, beträgt etwa 330 m². Diese ge Beschleunigung der Bauprojek te durch Aufteilung

Als Vertragspartner des Universi tätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) legen wir großen Wert darauf, durch zukunftsorientierte Bauprojekte eine optimale Infra struktur für die medizinische Ver sorgung zu schaffen. Die Erweiterung und Moderni sierung der diagnostischen Ka pazitäten stellt dabei eine be sondere Herausforderung dar, insbesondere im Bereich der Hochleistungstechnologien wie der Magnetresonanztomogra phie (MRT). Mit dem Ausbau der neuen MRT-Suites konnten wir einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des klini schen Maximalversorgers leis ten. Durch präzise Planung und innovative Bauverfahren haben wir die Grundlage dafür geschaf fen, dass das UKSH seinen Pati enten eine erstklassige Diagnos tik bieten kann.

Zeitplan und Bauzeit

Unsere Planung sah eine straf fe Bauzeit von rund 11 Mona ten vor – beginnend im Sep tember 2023 und endend im August 2024. Die Übergabe zur Inbetriebnahme/Probebe trieb an das UKSH erfolgte am 04.09.2024. Durch eine detail lierte Zeitplanung und enge Ko ordination aller beteiligten Ge werke konnten wir sicherstellen, dass die Bauarbeiten terminge recht abgeschlossen werden. Statische Verstärkungen: Die Installation von MRT-Gerä ten erfordert spezielle bauliche Maßnahmen aufgrund ihres ho hen Gewichts von bis zu 7,5 Ton nen pro Gerät. Um die statische Sicherheit der Gebäude zu ge währleisten, haben wir Carbon faserverstärkte Kunststofflamel len (CFK-Lamellen) in den Boden integriert. Diese modernen Bau materialien bieten eine optimale Lastverteilung und erhöhen die Technische und bauliche Beson derheiten beim Ausbau

Zukünftige MRT-Suites

Nutzung

der

Die neu errichteten MRT-Sui tes ermöglichen es dem UKSH, seine diagnostischen Möglich keiten erheblich zu erweitern. Mit der Installation von zwei 1,5 Tesla-Geräten und einem 3 Tes la-Gerät können zukünftig hoch präzise Bildgebungen durchge

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