UKSH Forum Juli 2024 Test
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Förderbescheid für wegweisendes 3D-Ultraschallprojekt
Leberkrebszentrum am Campus Lübeck zertifiziert
Ende Mai fand im UKSH, Campus Kiel, die fei erliche Übergabe des Förderbescheides für das Projekt „Interaktiver KI-gestützter Freihand 3D-Ultraschall in der Knochenchirurgie“ statt. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter überreichte den Förderbescheid in Höhe von insgesamt 295.000 Euro an die Projektbeteilig ten. Das Projekt ist eine Kooperation zwi schen dem UKSH und dem Lübecker Start-up Echoscout. Ziel ist es, den 3D-Ultraschall wei terzuentwickeln und ihn zu einem „CT für die Hosentasche“ zu machen – eine kostengüns tige, strahlenfreie und zugleich sehr präzise Bildgebungstechnik. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sollen die Ultra schallbilder sicherer und einfacher ausgewertet werden können. steigert und die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessert: Die mobilen 3D-Ul traschallgeräte sind ein herausragendes und greifbares Beispiel, wie KI-Technologie einen direkten Nutzen für die Menschen hat“, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Das KI-Verbundprojekt ist zugleich ein Paradebei spiel für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, für eine KI-Landesstrategie, die greift, und für ein starkes KI-Medizinclus ter in Schleswig-Holstein, das weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt.“ Prof. Dr. Joachim Thiery, Dekan der Medizini schen Fakultät der Christian-Albrechts-Uni versität und Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Die Zusammenarbeit zwischen dem UKSH und Echoscout zeigt, wie durch den Einsatz von KI in der Bildgebung die Diagnos tik und Behandlungsmöglichkeiten erheblich erweitert werden können. Dies ist Translation im besten Sinne.“ Die Software, die von Echoscout entwickelt wurde, ermöglicht es, aus normalen Ultra schallbildern 3D-Aufnahmen zu berechnen und einzelne Strukturen wie Knochen und „Potenzielle Knochenbrüche erkennen ohne Röntgen-Scans und Strahlenbelastung, dafür ein mobiler CT für die Hostentasche, der Kosten spart, die Effizienz in der Medizin
Am Leberkrebszentrum des UKSH, Campus Lübeck, werden Patientinnen und Patienten mit Tumo ren in der Leber oder den Gallenwegen mit hoher Expertise versorgt. Das bestätigt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) jetzt mit der Zertifizierung des Zentrums. Die Auditorinnen und Auditoren lobten in ihrem Bericht das eng vernetzte interdis ziplinäre Behandlungsteam und das persönliche Engagement der Beteiligten sowie die umfangreiche Forschungsaktivität. Die komplexe Diagnostik, Behandlung und Nach sorge von Krebserkrankungen der Leber, der Gallen wege und Gallenblase erfordern ein hohes Maß an Spezialisierung. Im Leberkrebszentrum am Campus Lübeck kooperieren Teams der Medizinischen Klinik
I, der Klinik für Chirurgie, der Klinik für Hämato logie und Onkologie, der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, des Instituts für Interventionelle Radiologie, der Klinik für Strahlentherapie und des Instituts für Pathologie. Das Leberkrebszentrum ist Teil des zertifizierten Vis zeralonkologischen Zentrums am Campus Lübeck, das auf Tumoren des Verdauungstraktes spezialisiert ist. Diese Versorgungsstrukturen bündelt und ver stärkt campusübergreifend das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), ein Zusam menschluss aller onkologischen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Dazu gehört auch das Leberkrebszentrum am Cam pus Kiel, das ebenfalls von der DKG zertifiziert ist.
Minister Dirk Schrödter (l.) überreichte Dr. Lichtenstein (2.v.l.) und Dr. Hansen die Förderbescheide im Beisein des Dekans Prof. Thiery.
Muskeln zu erkennen. Bisher ist Bildgebung in dieser Form nur mit sehr teuren und großen Geräten möglich. Angewendet werden kann die Software mit sogenannten Point-of-Care Ultraschallgeräten (POCUS). Diese Geräte bieten eine kostengünstige, schnelle, ortsun abhängige und nicht-invasive Diagnose ohne Strahlenbelastung und werden aufgrund ihrer einfachen Handhabbarkeit als „neues Stethos kop“ bezeichnet. Ein weiterer wegweisender Vorteil der im Pro jekt entwickelten Technik liegt in der Entkop pelung von Untersuchung und Auswertung. Die fertiggestellte Aufnahme kann danach virtuell wiederholt werden. Auf diese Weise ist es möglich, dass die initiale Aufnahme vor Ort zum Beispiel von einer Pflegekraft oder in einer hausärztlichen Praxis gemacht und anschlie ßend unabhängig von Zeit und Ort durch eine Spezialistin oder einen Spezialisten ausgewer tet werden kann. Die Förderung durch das Land Schleswig Holstein beläuft sich auf 295.000 Euro, wovon 125.000 Euro an das UKSH und 170.000 Euro an Echoscout gehen. Der Projektzeitraum beträgt zwei Jahre und läuft bis Ende 2025.
Gebündelte Kompetenz für Allergologie
Das Schleswig-Holsteiner Allergiezentrum (SHAZ) Kiel ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der allergologisch tätigen Kliniken Dermatologie, Hals Nasen-Ohren-Heilkunde und Pneumologie. Nun hat das Behandlungszentrum, das bereits von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und kli nische Immunologie (DGAKI) als Comprehensive Allergy Center zertifiziert worden ist, seine klinische Tätigkeit aufgenommen. Damit zählt das SHAZ als erste Einrichtung in Schleswig-Holstein zu bundes weit 13 Zentren, die dieses höchste Qualitätssiegel der beteiligten Fachgesellschaften erhalten haben. Das Allergiezentrum setzt sich aus Mitgliedern der folgenden Einrichtungen zusammen: Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, der Klinik für Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudio logie sowie der Klinik für Innere Medizin I mit dem
Fachbereich Pneumologie. Zugleich kooperiert das Zentrum mit Kliniken und Schwerpunktpraxen in der Umgebung. Es finden monatliche interne inter disziplinäre Fallkonferenzen aller Kliniken statt. Fer ner wird ein Allergiezirkel etabliert, der zusammen mit interessierten Kooperationsbeteiligten viertel jährlich durchgeführt wird. Zur weiteren Verbesse rung des Austauschs mit den regionalen Fachleuten ist ein jährliches Allergiesymposium vorgesehen.
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Patientinnen und Patienten sowie niedergelassene Kolleginnen und
Kollegen finden weiterfüh rende Informationen unter:
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