UKSH FORUM Oktober 2024

NACHRICHTEN

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UKSH gründet Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen

Freude über die Gründung der Stiftung: Prof. Dr. Karl Klotz, Prof. Dr. Thomas Münte, Irmgard Halenza, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz und Prof. Dr. Georg Griesinger (v.l.) Foto: © Elena Vogt/Universität zu Lübeck

Am Campus Lübeck wird das erste Medizinische Zen trum für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB) in Schleswig-Holstein eingerichtet. Damit sollen Pati entinnen und Patienten mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung besser versorgt werden, deren Erkrankungen und Störungsbilder wegen ihrer Art, Schwere oder Komplexität eine bedarfsgerechte Ergän zung zur ambulanten Regelversorgung erfordern. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Errichtung und den Aufbau des Zentrums mit 500.000 Euro. Gesundheits ministerin Kerstin von der Decken hat dazu im August einen Förderbescheid an die Leiter des Zentrums und Fachärzte für Neurologie, Prof. Dr. Tobias Bäumer und Dr. Sebastian Löns, übergeben – im Beisein von Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH. Für eine umfassende Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sorgen sozialpä diatrische Zentren; ab der Volljährigkeit bietet das MZEB nun als erste Einrichtung ein Folgeangebot in Schleswig-Holstein. Bei vielen Betroffenen liegen seltene oder genetische Krankheiten, die erst durch moderne Diagnostik erkannt werden können, den komplexen Leiden zugrunde. Menschen mit geistiger

Behinderung haben zudem ein erhöhtes Risiko für zusätzliche neurologische oder internistische Erkran kungen wie Herzkreislaufprobleme, Epilepsie oder das metabolische Syndrom. Die Erhebung der Krankheitsgeschichte und aktuel ler Beschwerden wird oft durch eine fehlende oder verminderte Kommunikationsfähigkeit erschwert. Sie stellt eines der zentralen Probleme dar, die Menschen mit diesen Einschränkungen von anderen Patientinnen und Patienten unterscheidet. Menschen mit geistiger Behinderung oder körperlicher Mehrfachbehinderung und einem Grad der Schwerbehinderung von mindes tens 70 Prozent können von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ans MZEB überwiesen werden. Nach Sichtung der Vorgeschichte folgt hier eine umfassende Aufnahme der gesundheitlichen Situation. Kernelement des MZEB ist die multidisziplinäre Behandlung durch ein Team aus medizinischen und nichtmedizinischen Fachkräften. Zum Angebot gehören Diagnostik- und Therapiemaßnahmen, die anderweitig für die Betroffenen nicht verfügbar sind, sowie eine Mitbehandlung durch andere Fachbereiche des UKSH. Im Vordergrund stehen jedoch die Koordination und Unterstützung der ambulanten Behandler.

Mois-Halenza-Stiftung gegründet

Die Universität zu Lübeck und das UKSH freuen sich über die Gründung der Mois-Halenza-Stiftung, die von nun an unter der Trägerschaft der Gemeinnüt zigen, einer Lübecker Bürgerinitiative, Wissenschaft und Forschung in der Hansestadt fördert. An der Universität zu Lübeck und am UKSH, Campus Lübeck, wird zukünftig insbesondere die Reprodukti onsmedizin unterstützt. Ein weiterer, nachfolgender Stiftungszweck ist die Erforschung seltener Erkran kungen. Die Mois-Halenza-Stiftung verfügt über ein eingebrachtes Kapital in Höhe von 100.000 Euro. Zur Gründung waren die Stifterin Irmgard Halenza sowie Vertreterinnen und Vertreter der Universi tät und des UKSH zusammengekommen. Prof. Dr. Georg Griesinger, ärztlicher Leiter der Universitä ren Kinderwunschzentren Lübeck und Manhagen, stellte die Zentren vor, sprach über die Bedeutung der Reproduktionsmedizin und bedankte sich bei Irmgard Halenza für die Unterstützung. Prof. Dr. Thomas Münte, Vizepräsident Medizin der Universität zu Lübeck, sagte: „Die Einrichtung der Mois-Halenza-Stiftung freut uns aus mehreren Gründen. Sie ist Ausdruck der Stiftungskultur der Hansestadt, die die Universität trägt. Sie ist ein Ver trauensbeweis in die Exzellenz unserer Forschungen

und Bestätigung der Verbundenheit der Universität mit der Gemeinnützigen. Die Stiftung verbindet somit Bürgersinn und Zukunftsorientierung. Wir sind dem Ehepaar Mois-Halenza sehr dankbar.“ Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsit zender (CEO) des UKSH, fügte hinzu: „Das Engage ment und die Unterstützung des Ehepaars Halenza ist von unschätzbarem Wert für das UKSH. Es zeigt das Vertrauen in die Exzellenz unserer Universitäts medizin und ermöglicht, das Forschung, Lehre und Weiterbildung in der Reproduktionsmedizin weiter vorangebracht werden.“ Prof. Dr. Karl Klotz, Direktor der Gemeinnützigen, sagte: „Die Stiftungen der Gemeinnützigen prägen die Kultur der Hansestadt. Sie sind im besten Sinne ,Ermöglicher‘. Die Mois-Halenza-Stiftung knüpft als jüngstes Kind unserer Stiftungsfamilie daran an. Als Mediziner und Direktor freue ich mich über diese Brücke zwischen Bürgergesellschaft, Spitzenfor schung und Hochleistungsmedizin. Möge das Stif terehepaar noch viele Nachahmer finden.“

Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, Prof. Dr. Tobias Bäumer, Leiter des MZEB, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, und Dr. Sebastian Löns, Leiter des MZEB (v. l.), mit dem Förderbescheid.

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