UKSH FORUM Oktober 2024

NACHRICHTEN

NACHRICHTEN

Dr. Benedikt Kolbrink, Erstautor der Studie und Arzt der Klinik für Innere Medizin IV, Campus Kiel

SAP-Kompetenzzentrum erneut ausgezeichnet

Organtransplantation: Studie untersucht Auswirkungen der Regelungen

Die UKSH Gesellschaft für IT Service mbH ist von der SAP SE zum achten Mal in Folge als SAP-Kunden-Kompetenzzentrum COE (Customer Center of Expertise) zertifiziert worden. Das IT-Team des UKSH erreichte in den administrativen Verfahren, im Systembe trieb und im Service Management abermals die Höchstpunktzahl von 200 Punkten. Damit gehört das Customer COE der UKSH ITSG zu den Top 10 weltweit eingereichter (Re-)Zer tifizierungen im Jahr 2023. Seit 2007 ist die IT des UKSH alle zwei Jahre erfolgreich als SAP Kompetenzzentrum zertifiziert worden. Die zweitägige Prüfung erstreckt sich auf die fachliche und techni sche Anwenderunterstützung im Störungs fall, das Benutzer- und Lizenzmanagement für die eingesetzten SAP-Applikationen und die Koordination von Entwicklungsanträgen bei der SAP. Das Zertifikat wird an Unterneh men verliehen, die neben den erforderlichen Methoden, technischen Kenntnissen und Werkzeugen nicht zuletzt auch über effizi ente Arbeitstechniken verfügen, um SAP-Sys teme erfolgreich und innovativ zu betreiben.

Die anhaltende Knappheit an verfügbaren Organ transplantaten in Deutschland lenkt zunehmend die Aufmerksamkeit auf die gerechte Verteilung von Spenderorganen. Seit Jahrzehnten erfolgt die Organzuteilung nach weitestgehend unveränderten Verteilungsregeln der Eurotransplant International Foundation. Eine neue Studie unter der Federführung der Klinik für Innere Medizin IV mit den Schwerpunk ten Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Campus Kiel, hat nun erstmals die praktischen Auswirkungen dieser Regelungen untersucht und die Ergebnisse im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. PD Dr. Kevin Schulte, stellvertretender Klinikdirektor und Letztautor der Studie, erklärt: „Unsere Unter suchung zeigt, dass die im Regelwerk vorgese henen Altersgrenzen erhebliche und zunehmend problematische Auswirkungen auf die Wartezeiten haben. Diese Ungleichheiten legen aus ethischer und rechtlicher Sicht nahe, das geltende Regelwerk zur Allokation von Nierentransplantaten zu überarbeiten und anzupassen.“ Dr. Benedikt Kolbrink, Erstautor der Studie und Arzt der Klinik für Innere Medizin IV, beschreibt die Folgen anhand eines Beispiels: „Zwei Jugendliche werden im Alter von 16 Jahren dialysepflichtig. Aufgrund des pädiatrischen Bonus und weiterer günstiger Umstände wird einer von ihnen bis zum 18. Lebensjahr transplantiert. Der andere erreicht sein 18. Lebensjahr, ohne bis dahin transplantiert worden zu sein. Die Konsequenz: Seine Zusatz punkte verfallen komplett und die Wartezeit nimmt sprunghaft um fünf Jahre zu. Statistisch wird er

PD Dr. Kevin Schulte, stellvertretender Kli nikdirektor der Klinik für Innere Medizin IV, Campus Kiel, und Letztautor der Studie

Rainer Daub, SAP, Chris tian Wolff, IT des UKSH, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, Rudolf Dück, CIO des UKSH (v. l.)

Im stetigen Fokus hierbei sind sowohl die Zufriedenheit der Endanwender, die Einbin dung von neuen Technologien, die laufenden Systemkosten und nicht zuletzt die Erschlie ßung von Wirtschaftlichkeitsreserven zur Verbesserung des „Return-of-Invest“. Die IT des UKSH wird durch die Tochtergesell schaften UKSH ITSG und UKSH Gesellschaft für Informationstechnologie mbH (UKSH GfIT) verantwortet. Diese zwei Organisationen neh men alle Aufgaben für eine leistungsfähige IT im UKSH wahr und sind als Tochtergesell schaften zuständig für die Sicherstellung des IT-Betriebes.

also mehr als fünf Jahre später transplantiert als der andere Jugendliche.“

Die Analyse ergab signifikante Unterschiede in den Wartezeiten und den Transplantationsraten zwi schen verschiedenen Altersgruppen. Im aktuellen Regelwerk gibt es zwei Altersgrenzen, den 18. und den 65. Geburtstag, die einen erheblichen Einfluss auf die Wartezeit haben. Prof. Dr. Roland Schmitt, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, unterstreicht die Relevanz der Studie für zukünftige Reformen: „Um für die angespannte deutsche Transplantationsmedizin den besten Weg in die Zukunft zu finden, ist eine transparente und gerechte Verteilung der verfügbaren Nierenorgane ein zentraler Punkt. Die Ergebnisse der Studie bie ten wertvolle Impulse für eine Neubewertung der Allokationsregeln und fordern eine kritische Aus einandersetzung mit dem bestehenden Verfahren.“

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FORUM 2024 / 4

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