UKSH FORUM Januar 2025
BLICKPUNKT
BLICKPUNKT
Das UKSH führt die Lean-Management-Methode „Teamboard“ auf allen Stationen und in den Funktionsbereichen ein. Die klinischen Teams stehen hierbei im Fokus. Über die gemeinsame, interprofessionelle Arbeit am Teamboard werden die Behandlungsprozesse in der Patienten versorgung sowie die Kommunikation im Team verbessert. Die Verantwortung für die erfolg reiche Einführung und Begleitung liegt in der Kaufmännischen Direktion, Pflegedirektion und dem Change- und Prozessmanagement. Sara Schneede und Steffen Herzmann aus dem Team berichten über Ziele, Maßnahmen und erste Erfolge. Alles, was das Team bewegt – Eine 10-Minuten-Methode für Prozess optimierung und verbesserte Kommunikation
Wie funktioniert das Teamboard?
Seiten besteht. Es ist sehr komplex, sicherzustellen, dass sich alle Mitarbeitenden interdisziplinär über die für sie relevanten Themen und neuen Prozesse informieren und austauschen können. Zudem erfordern Digitalisierung und steigende Anforderungen in der Patientenversorgung, die Prozesse neu zu denken und effizienter zu gestalten. Steffen Herzmann: Die Teamboarding-Methode ist ein Ele ment des Lean Managements, dessen Ziel es ist, Prozesse zu verschlanken. Das dient nicht nur der Verbesserung der Patientenversorgung und der Sicherstellung der Wirtschaft lichkeit, sondern gleichermaßen der Steigerung der Mitar beiterzufriedenheit. Letztlich geht es darum, schnell und unkompliziert interprofessionelle, kommunikative Lösungen innerhalb eines Teams zu finden. Schließlich sind wir auf die Leanboard-Methode gestoßen, die für unsere Zwecke geeignet war. Gemeinsam mit den Teams der Pilotstationen, dem Klinik- und Pflegemanagement haben wir die Methode zum UKSH-Teamboard weiterentwickelt. Das Change- und Prozessmanagement trägt die Verant wortung für die Umsetzung der Methodik in den Kliniken. Das Klinikmanagement und Pflegemanagement unter stützt die Teams thematisch und inhaltlich. Inwieweit waren und sind die Kolleginnen und Kollegen offen für das Teamboard? Sara Schneede: Wir erleben eine Offenheit für die Ziele der Methodik, gepaart mit gesunder Skepsis, wie die 10- Minuten-Lösung in den komplexen Klinikalltag zu integ rieren ist. Umso wichtiger ist den Bereichen und uns eine intensive Begleitung während der Implementierungsphase. In den ersten drei Monaten sind das Klinikmanagement, Pflegemanagement und Change- und Prozessmanagement möglichst täglich am Teamboard, um die Stationsteams inhaltlich und methodisch zu unterstützen. Durch die gemeinsame, interprofessionelle Arbeit vor Ort erkennen die Teams meist schnell die Vorteile, sich regelmäßig zu festgelegten Zeiten auszutauschen und Themen gemein sam zu bewegen. Steffen Herzmann: Entscheidend ist dabei, dass wirklich alle, die zur Gesundung der Patientinnen und Patienten beitragen, sich treffen. Das heißt, zum Beispiel auch der Sozialdienst und Servicemitarbeitende sind bei den Teamboards dabei. Jeder kann in den Runden ein Thema platzieren, über das gemeinsam diskutiert und entschieden wird. Anschließend werden die Ergebnisse am Teamboard festgehalten und sind so für jeden sichtbar und nachvollziehbar.
Steffen Herzmann: In zehn Minuten wird täglich über Heraus- forderungen, Aufgaben und Lösungen des Bereichs gespro chen. Dabei kann es um interdisziplinäre Fragestellungen und Prozesse gehen. Alle Themen finden hier ihren Platz und eine Verantwortlichkeit. Alle Mitarbeitenden bringen sich ein. Die im Team abgestimmten Maßnahmen, welche zur Verbesserung führen sollen, können mit Kennzahlen belegt werden, um die Wirksamkeit zu überprüfen. Gelebt wird alles zusammen über ein weiteres Kernteamtreffen, sowie die regelmäßigen Führungstreffen. Sara Schneede: Die Teamboard-Methodik prägt die Unter nehmenskultur und das Selbstverständnis der Teamarbeit. Gemeinsam und in kleinen Schritten verbessern die Bereiche, Stationen und Kliniken die eigenen Strukturen und Abläufe, finden Lösungen auf Augenhöhe und fördern den Austausch zwischen allen Berufsgruppen. Sara Schneede: Der Erfolg beruht darauf, dass die Teams in kleinen Schritten zu gemeinsam getragenen Ergebnissen kommen. Da alle Mitarbeitenden aus allen Berufsgruppen gemeinsam Themen platzieren, sichtbar machen und bear beiten können, verspüren wir eine deutliche Steigerung der Transparenz und des verständnisvollen Miteinanders. Netzwerke, Strukturen und Verantwortlichkeiten werden verständlicher. Wir erhalten ebenfalls viel Wertschätzung von den Teams für die enge Begleitung und die Möglichkeit der aktiven Gestaltung der eigenen Prozesse. Steffen Herzmann: Festzustellen ist bereits, dass die Kom munikation in den Teams zunimmt. Zusätzlich zu unseren Feedbackgesprächen mit den Bereichen wird die Einfüh rung der neuen Methodik durch die CAU wissenschaftlich begleitet und deren Wirksamkeit überprüft. Darüber hinaus bewerten wir derzeit, welche weiteren Methoden aus dem Lean Hospital-Ansatz sinnvoll und wertvoll für das UKSH sein können. Was hat sich Ihren Beobachtungen nach in den teilneh menden Abteilungen tatsächlich verändert?
FORUM: Frau Schneede, Herr Herzmann, Teamboard soll in allen bettenführenden Abteilungen und Funktions- bereichen des UKSH eingeführt werden. Was waren die Gründe dafür und welche Ziele sollen erreicht werden? Sara Schneede: Wir haben bei den Vorbereitungen für die Umzüge der Kliniken und Institute in die Neubauten festgestellt, dass ein großer Informationsbedarf auf allen
In zehn Minuten wird täglich über Herausforderungen, Aufgaben und Lösungen des Bereichs gesprochen. Dabei kann es um interdisziplinäre Fragestellungen und Prozesse gehen.
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