Jahresbericht 2024 interaktiv

UKSH gründet Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen

C T für die Hosentasche Ein medizinisches Bildgebungsverfahren, so handlich wie ein Stethoskop: Im Mai 2024 wurde am Campus Kiel das Projekt „Interaktiver KI-ge stützter Freihand-3D-Ultraschall in der Knochen chirurgie“ vorgestellt. Schleswig-Holsteins Digi talisierungsminister Dirk Schrödter überreichte den Förderbescheid über 295.000 Euro an die Projektbeteiligten des UKSH und des Lübecker Startups Echoscout. Ziel des Projekts ist es, den 3D-Ultraschall so weiterzuentwickeln, dass er als eine Art „CT für die Hosentasche“ einsetzbar wird – strahlenfrei und zugleich hochpräzise. Die Innovation basiert auf künstlicher Intelligenz, die Ultraschallbilder automatisch in dreidimensiona le Aufnahmen umwandelt und darin anatomische Strukturen wie Knochen und Muskeln zeigt. Die Software lässt sich auf sogenannten Point-of Care-Ultraschallgeräten anwenden. Diese kleinen Geräte sind vergleichsweise kostengünstig, ein fach zu bedienen, überall einsetzbar und liefern strahlenfreie Diagnosen in Echtzeit – ein ent scheidender Fortschritt für die moderne, patien tennahe Medizin.

Schleswig-Holstein schließt eine Versorgungslücke für Menschen mit geistigen oder schweren mehrfachen Behinderungen: Am Campus Lübeck ist das erste Medizinische Zentrum für Er wachsene mit Behinderungen (MZEB) im Land entstanden. Sie erhalten hier barrierefreie und spezialisierte medizinische Angebote, die auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind. Denn Men schen mit Behinderungen haben häufig chronische Erkrankungen, die die Grenzen einzelner Fachrichtungen überschreiten. Ihre Kommunikations- und Bewegungsfähigkeit ist oft einge schränkt. Viele von ihnen haben seltene oder genetische Erkrankungen, die erst durch moderne Diagnostik erkannt werden können. Im MZEB arbeitet deshalb ein Expertenteam interdisziplinär zusammen, das die Behandlungsschritte individuell für die betroffenen Menschen abstimmt, um so ihre Gesundheit und Teilhabe zu verbessern. Das Land Schleswig-Holstein hat den Auf bau des Zentrums seit August 2024 mit 500.000 Euro gefördert. Eröffnet wurde das MZEB im September 2024, im Mai 2025 konnten die neuen Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden.

Dr. Hansen und Dr. Lichtenstein de monstrierten dem Digitalisierungsmi nister die Funktionsweise der Software „am eigenen Leib“.

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Eröffnung des MZEB

WEITERE INFORMATIONEN

Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, Prof. Dr. Tobias Bäumer, Leiter des MZEB, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, und Dr. Sebastian Löns, Leiter des MZEB (v. l.) mit dem Förderbescheid im August 2024.

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