UKSH FORUM Oktober 2025
TITELTHEMA
Prof. Dr. Jan Heyckendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel
Prof. Dr. Jan Rupp, Direktor des Instituts für Medizinische Mikro biologie und der Klinik für Infek tiologie, Campus Lübeck
Influenzaviren treten verstärkt in den Wintermonaten auf. Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Büros, Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln breiten sie sich dann schnell aus. Für viele Menschen ist eine Grippeinfektion zwar unangenehm, aber in der Regel nach einigen Tagen wieder vorbei. Doch sie kann auch schwerwiegende Komplikationen verursachen, insbeson dere bei Risikogruppen wie Seniorinnen und Senioren, Kindern, Schwangeren, immunsupprimierten Men schen oder Personen mit Vorerkrankungen. Mögliche Komplikationen sind Entzündungen der Lungen oder des Herzmuskels, eine Verschlechterung chronischer Erkrankungen oder im schlimmsten Fall sogar der Tod. „Die Influenza ist wirklich eine gefährliche Erkrankung”, warnt Prof. Dr. Jan Heyckendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel.„Die Gefahr wird oftmals
unterschätzt, daher ist auch die Grippeimpfquote in Deutschland viel zu niedrig.”
Diese Immunisierung durch eine Impfung ist eine jährliche Vorsorgemaßnahme, da sich die Grippeviren ständig verändern. Die Impfung hilft dabei, das Risiko einer Erkrankung zu verringern und kann auch die Schwere des Krankheitsverlaufs mildern, falls man sich wider Erwarten doch infizieren sollte. Nach der Grippeschutzimpfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, ist die beste Zeit für die jährliche Grippeschutzimpfung von Oktober bis Mitte Dezember. Die Schutzwirkung beträgt bei jüngeren, gesunden Erwachsenen bis zu 80 Prozent, bei älteren oder vor erkrankten Menschen ist sie etwas niedriger.
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FORUM 2025 / 4
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