UKSH FORUM Oktober 2025
NACHRICHTEN
Bessere Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Das UKSH, Campus Lübeck, und die Universität zu Lübeck beteiligen sich an einem großangelegten internationalen Forschungsprojekt. Ziel des Lübecker Teams ist es, Tumo ren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), eine besonders aggressive und schwer zu erkennende Krebsform, früher und zuverlässiger zu diagnostizieren. Im Vordergrund steht dabei die Kombination aus innovativer Proteomforschung und ethisch verantworteter KI-Entwicklung. Prof. Dr. Timo Gemoll, kommissarischer Leiter der Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie und Biomateri albanken der Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck, leitet ein Teilprojekt im Rahmen von UNCAN-Connect, einem Programm der Europäischen Union. Zusammen mit sei nem Team will er mithilfe von künstlicher Intelligenz ein Vorhersagemodell für das individuelle Krebs-Erkrankungs risiko entwickeln. Zudem sollen neue Biomarker im Blut identifiziert werden, die eine zuverlässige frühe Diagnose ermöglichen. Die Arbeit der Forschenden wird mit rund 950.000 Euro gefördert. In einem ersten Schritt wird das Team rund 3.000 Blut proben von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sowie gesunden Kontrollperso nen gemeinsam mit einem dänischen Kooperationspartner analysieren. Die Forschenden arbeiten unter anderem mit hochdurchsatzbasiertem Olink-Proteomprofiling, einer bio technologischen Methode, die eine präzise und hochemp findliche Analyse von krankheitstypischen Eiweißmustern im Blut erlaubt. In der zweiten Projektphase entsteht aus diesen Daten ein KI-gestütztes Vorhersagemodell für Bauchspeicheldrüsen krebs. Es soll ein Modell entwickelt werden, das mit hoher Genauigkeit Risikopersonen identifizieren kann. Anschlie ßend wird die Eignung potenzieller Biomarker anhand von 1.000 weiteren Patientenproben aus fünf europäischen klinischen Zentren überprüft. UNCAN-Connect („Dezentrales Kooperationsnetzwerk zur Förderung der Krebsforschung und Innovation“) wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms
Horizon Europe der Europäischen Union gefördert. UNCAN Connect läuft von September 2025 bis August 2030 und verfügt über ein Gesamtbudget von fast 30 Millionen Euro. Beteiligt an diesem Projekt, das von der Universität Tartu, Estland, koordiniert wird, sind 53 Organisationen aus 19 Ländern. Mit UNCAN-Connect soll ein dezentrales, kolla boratives Netzwerk aufgebaut werden, das einen sicheren, interoperablen und ethisch verantwortlichen Zugang zu gesundheitsbezogenen Krebsdaten in der EU ermöglicht. Die Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie und Biomaterialbanken der Klinik für Chirurgie ist Teil des UCCSH, einem Zusammenschluss aller onkologisch täti gen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Die Leitung des Teilprojektes innerhalb von UNCAN-Connect stärkt die Sichtbarkeit innerhalb der EU und Vernetzung in der onkologischen Spitzenforschung des UCCSH, was die zentralen Ziele spiegelt. Prof. Dr. Timo Gemoll, kommissarischer Leiter der Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie und Biomaterialbanken der Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck
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FORUM 2025 / 4
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