UKSH FORUM Oktober 2025

TITELTHEMA

Bei Bedarf bietet der Betriebsärztliche Dienst auch viele weitere von der STIKO empfohlene Schutzimpfungen an.

Besonders empfohlen wird die Grippeschutzimpfung für Risikogruppen wie Senioren, werdende Mütter, chronisch Kranke und medizinisches Personal. Die Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich. Impfreaktionen sind meist mild und vorübergehend, deutlich geringer und ungefährlicher als die Risiken einer Grippeerkrankung. Das Klinikpersonal spielt eine besonders wichtige Rolle beim Schutz der Patientinnen und Patienten und der eigenen Gesundheit. Gerade in Krankenhäusern haben Menschen oft ein geschwächtes Immunsystem, weshalb dort eine Übertragung von Influenzaviren schwerwie gende Folgen haben kann. Deshalb wird empfohlen, dass sich das Personal in medizinischen Einrichtungen gegen die Grippe impfen lässt. Durch die Impfung kann das Risiko, die Grippe zu bekommen und weiterzugeben, deutlich reduziert werden. „So tragen die Mitarbeitenden dazu bei, die Verbreitung des Virus im Krankenhaus zu verhindern und die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu schützen. Prof. Dr. Jan Rupp, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und der Klinik für Infektio logie am Campus Lübeck, betont:„Die Grippeschutzimp fung ist eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten und des Personals

während der Wintermonate zu sichern.” Er erklärt, dass eine hohe Impfquote im Krankenhaus dazu beiträgt, Ausbrüche zu vermeiden und die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Prof. Dr. Jan Heyckendorf ergänzt: „Die Grippeschutzimpfung erhöht nicht nur den Schutz des Einzelnen, sondern stellt auch eine solidarische Verantwortung gegenüber den vulnerablen Patienten gruppen dar. So ist die Impfung des Personals ein wich tiger Baustein im Schutz vor saisonalen Grippewellen.” Bei der Impfrate des Klinikpersonals in Deutschland für die Grippeschutzimpfung sehen die beiden Experten jedoch noch Luft nach oben. Berufsgruppen mit den niedrigsten Impfquoten sind laut „Pharmazeutischer Zeitung“ vor allem das Pflegepersonal und die thera peutischen Berufe. Studien zur Influenzaimpfung zeigen zudem, dass die Impfquote in der Pflege deutlich unter der von Ärztinnen und Ärzten liegt: In einer Auswertung waren nur etwa 32 Prozent des Pflegepersonals und 34 Prozent der therapeutischen Berufe gegen Influenza geimpft, während ärztliches Personal eine Impfquote von 61 Prozent erreichte. Die Gründe für die niedrige Impfbereitschaft bei Pflegekräften und therapeutischem Personal sind häufig ein mangelndes Vertrauen in die Sicherheit und Effektivität der Grippeschutzimpfung.

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FORUM 2025 / 4

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